Sie wollten und durften offenbar nicht Kulisse für dieses eher betrübliche Ergebnis spielen. Im Laufe des Nachmittags drangen auch bei der SPÖ erste Gemeindeergebnisse durch, die erahnen ließen, dass es am Abend nichts zu feiern geben wird.
So war es dann auch. Man wolle sich intern zusammensetzen, das sei eigentlich nicht mehr medienöffentlich, hieß es aus der SPÖ-Zentrale. Dort lichteten sich die Reihen rasch. Als Spitzenkandidat Franz Schnabl kurz vorbeischaute, gab es Beifall.
Gespräche angekündigt
Gesprächsstoff unter den Genossen lieferte auch die Mitbewerberin ÖVP und deren Verluste. "Jetzt werden Pernkopf und der Bauernbund das Ruder übernehmen“, war zu hören.
Kein einfacher Tag SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar gestand in seinen Stellungnahmen ein, dass es ein „nicht ganz einfacher Tag“ sei. Über das Knacken der ÖVP-Absoluten – ein dezidiertes SPÖ-Wahlziel – zeigte er sich zufrieden. Die Ursachen für die Niederlage wollte er vorerst nicht nennen. Franz Schnabl sei der richtige Spitzenkandidat gewesen, stellte Kocevar klar.
Schnabl wollte später nach dem Abrutschen seiner Partei nichts von Personaldiskussionen wissen. "Jene, die spekulieren, machen die Arbeit der ÖVP“, so der Landesvize. Das Ergebnis sehe er mit einem lachenden und einem weinenden Auge, kommentierte der SPÖ-Mann.
Wenig zu hören war in St. Pölten zum Erfolg des Traiskirchner SPÖ-Stadtchefs Andreas Babler, der auf Twitter über 3.500 Vorzugsstimmen jubelte.
In den Reihen der Gefolgsleute im Klub zeigten sich manche Genossen auch offen geschockt. „Das Abrutschen hinter die FPÖ ist für mich ein nicht akzeptables Ergebnis“, sagte etwa SPÖ-Urgestein Hannes Bauer.
Der frühere Landesrat und Staatssekretär, der auch bei der für Montagnachmittag angesetzten Landesparteivorstandssitzung dabei sein wird, sieht keinen Grund für einen Rückzug Schnabls. „Er hat es aber leider nicht geschafft seine Begeisterung auf die breite Wählerschaft zu übertragen“, analysierte Bauer.
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