Anrainer machen gegen 500 Enduro-Maschinen mobil
500 Enduro-Maschinen, die zwei Tage lang mit Vollgas durch die ländliche Idylle der Buckligen Welt brettern, sind für Motorsportfans eine riesen Gaudi. Weniger Freude mit Lärm, Dreck und den Umweltauswirkungen hat hingegen eine Reihe von Anrainern, die gegen das Event mobil machen.
Mit dem „Stang the Race“ steigt am 1. und 2. April zum vierten Mal Österreichs einziges klassisches Enduro-Rennen. Auf einer Strecke von 70 Kilometern geht es im Rundkurs über Felder, Wiesen und Wald. „Generell erwartet die Fahrer ein reizvolles Enduro-Terrain – von Grabendurchfahrten, Waldabschnitten, Baum- und Steinüberfahrten ist alles dabei“, wirbt der MSC Kirchschlag.
Staatsmeisterschaft
Am Start sind auch Spitzenfahrer der Österreichischen Staatsmeisterschaft. Dass die Veranstaltung in der Form überhaupt genehmigt wird, dafür haben ein paar Bewohner im Umfeld wenig Verständnis. Formal sei das Rennen nur als Veranstaltung bis 100 Teilnehmer angemeldet. „Es sind fünfmal so viele Starter und angeblich ein paar tausend Zuseher“, ärgert sich ein Bewohner, der anonym bleiben möchte. Mit seinen Einwänden fand er beim Land NÖ, der Forstabteilung, dem Gewässerschutz sowie bei der Gemeinde Kirchschlag kein Gehör. Dass eine Enduro-Staatsmeisterschaft, was die Modalitäten anbelangt, „allen Ernstes auf eine Stufe mit Fitnessmärschen und Radwandertagen gestellt wird“, halten die Kritiker für einen Schildbürgerstreich. „Dem Bürgermeister ist der Spaß der angereisten Rennfahrer offenbar wichtiger, als die eigene Bevölkerung“, sagt ein Bewohner.
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