Kürzere Citybahn als Chance für neues Betriebsareal
Die anstehende Ausfahrt des Osterhasenzugs am Ostersonntag in Waidhofen/Ybbs dürfte der bewegten Chronik der Ybbstalbahn den nächsten Eintrag bescheren. Auf Wunsch der Stadtgemeinde Waidhofen soll der 5,5 Kilometer lange letzte Rest der Ybbstalbahn, den die NÖ Verkehrsorganisation (NÖVOG) als straßenbahnähnliche Citybahn betreibt, um die Hälfte eingekürzt werden. Der Osterhasen-Trip könnte somit zum letzten Mal bis zum jetzigen Endbahnhof Gstadt geführt werden.
In der nächsten Gemeinderatssitzung soll die Forderung nach der Kürzung der Strecke bis zur Haltestation Vogelsang bei der HTL diskutiert und auch beschlossen werden. Schon vor zwei Jahren ließ Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP) mit der Einkürzug der Strecke auf das städtische Kerngebiet aufhorchen.
Was Ybbstaler Bahnfans mit Kritik kommentieren, wird von Krammer mit einer Reihe von Argumenten untermauert. Der Schülertransport zu den Stoßzeiten zur HTL bleibe aufrecht. Man bekenne sich grundsätzlich zum Weiterbetrieb der Citybahn und wolle auch den Takt zwischen dem Hauptbahnhof und dem Vogelsang erhöhen, so Krammer.
Kosten
Die fällige Sicherung der Bahnkreuzungen auf der Gesamtstrecke, die im Vorjahr von 200.000 Fahrgästen genutzt wurde, koste laut NÖVOG zwei Millionen Euro, wovon die Stadt 50 Prozent beisteuern müsse. Die Auflassung der Strecke im Bereich Gstadt ermögliche die Erweiterung des Betriebsgebiet um 40.000 m². Was für die Stadt, der es an Betriebsgründen mangelt, warmem Regen gleich käme.
Ein Teil der Bahntrasse könnte zudem für die fehlende Anbindung der innerstädtischen Radwege an den Ybbstalradweg genützt werden, sagt Krammer. Das Gesamtpaket sei mit den Bahneigentümern, nämlich dem Land NÖ und der NÖVOG vorbesprochen und bringe hohen öffentlichen Mehrwert für die Stadt, erklärt Krammer.
Man sei über die Vorschläge informiert, warte aber erst den Gemeinderatsbeschluss und einen entsprechen Auftrag seitens des Landes ab, teilt NÖVOG-Sprecherin Katharina Heide-Fischer mit.
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