Projekt in NÖ: Künstliche Intelligenz soll Patienten schneller helfen

Senior patient and nurse in hospital
Land stellt nun 1,5 Millionen Euro für Stiftungsprofessur in Krems bereit.

Das Land Niederösterreich investiert in die Zukunft der Medizin: An der Universität für Weiterbildung Krems wird eine neue Stiftungsprofessur mit dem Schwerpunkt „Künstliche Intelligenz (KI) in der Gesundheit“ eingerichtet. Für die nächsten fünf Jahre stellt das Land dafür 1,5 Millionen Euro bereit.

„An der KI führt kein Weg vorbei, sie ist Realität und allgegenwärtig“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Präsentation. Ziel sei es, die Potenziale der Technologie optimal zu nutzen. In den Landeskliniken kommt KI bereits heute zum Einsatz, etwa bei der schnelleren Diagnose von Krankheiten. Nun sollen weitere Einsatzmöglichkeiten wissenschaftlich erforscht werden.

Sinnvolle Nutzung von Daten

Die neue Professur wird am Department für Evidenzbasierte Medizin unter der Leitung des bekannten Gesundheitswissenschaftlers Gerald Gartlehner angesiedelt. Schwerpunkte sind die Bewertung von Therapien, die bessere Verständlichkeit von Gesundheitswissen und die sinnvolle Nutzung von Daten. Zum Start liege der Fokus laut Gartlehner auf Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Kürzere Wartezeiten

Auch Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) hob die Bedeutung der Initiative hervor: „Wer die Wissenschaft schwächt, gefährdet die Zukunft. Während andere Länder Forscher vertreiben, bieten wir ihnen hier eine Heimat.“ 

Insgesamt investiert das Land derzeit sechs Millionen Euro in den KI-Forschungsschwerpunkt. Neben 21 einschlägigen Studiengängen an den Fachhochschulen entsteht in St. Pölten auch ein neues KI-Labor.

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Am Dienstag wurde die Initiative präsentiert

Gerade im Gesundheitsbereich könne KI Diagnosen beschleunigen, Pflegekräfte entlasten und Wartezeiten für Patienten verkürzen, fügte KI-Pionier Sepp Hochreiter (Johannes Kepler Universität Linz) hinzu. Laut Gartlehner ist die Besetzung der Professur für Mitte 2026 vorgesehen.

Zusätzlich soll ein eigenes Forschungslabor an der Fakultät für Gesundheit und Medizin eingerichtet werden. Dort will man sich unter anderem mit Versorgungsforschung und, evidenzbasierter Information befassen. Ein Ziel sei es etwa, medizinische Entlassungsbriefe künftig in leicht verständlicher Sprache für Patienten verfügbar zu machen.

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