Kronegg: Finales Funkeln von beliebtem 80.000-Lichter-Haus

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Betreiber Karl Buxbaum kündigt die letzte Saison seines Weihnachtshauses an. Die Parkplatzsituation veranlasst ihn zum Aufhören.

Seit Freitag ist in dem rund 70-Einwohner-zählenden Ort Kronegg im Bezirk Zwettl einiges los. Wenn es dunkel wird, rollen scharenweise Autos an, um das Haus der Familie Buxbaum zu sehen. „Willkommen beim Weihnachtshaus“ leuchtet es vom Dach eines Schuppens im Garten entgegen.

Zum „Weihnachtshaus“ machen es 80.000 LED-Lampen, „alle in weiß oder warmweiß, alles andere mag ich nicht. Es blinkt auch nichts“, erzählt Karl Buxbaum (63) dem KURIER. Abgesehen von einer der rund 240 Lichterketten – „die bring ich einfach nicht zum Funktionieren“, so Buxbaum. Damit das Weihnachtshaus im jetzigen Glanz erscheint, steckt er viele Stunden Arbeit hinein. Fünf bis sechs Monate nimmt der Betrieb in Anspruch. Der 63-Jährige hat vor etwa 15 Jahren mit der Weihnachtsbeleuchtung begonnen, aber „viel kleiner“, jährlich sei es mehr geworden – und weil es dann schon so aufwendig war, hat Buxbaum sein Haus nur mehr alle zwei Jahre aufgeputzt.

Weihnachtshaus Kronegg

Das Weihnachtshaus Kronegg bei Altmelon kann bis 4. Jänner täglich von 17 bis 20 Uhr besucht werden (ausgenommen 24.12. und 31.12.).

Heuer soll es das letzte Mal gewesen sein. Der Grund dafür sind nicht etwa die Stromkosten – da rechnet Buxbaum vor, dass die Beleuchtung etwa 120 Euro zusätzlich ausmacht, wenn er sie drei Stunden täglich eingeschaltet hat – oder der Zeitaufwand. Es ist die Parkplatzsituation bzw. geänderte Wetterbedingungen. „Wenn es zu warm und zu nass ist, kann ich die Besucherinnen und Besucher nicht auf der Wiese gegenüber parken lassen. Dann müssen sie das Auto anderswo im Ort abstellen. Stellen Sie sich das vor bei 200 Autos, die stehen dann überall, auch in den Hauseinfahrten.“ Das sei ihm dann unangenehm. Auch derzeit könne die Wiese nicht genutzt werden, dabei sei erst seit Freitag „geöffnet“. Man solle besser 200 Meter vor dem Haus am Straßenrand parken – eine Spur sollte frei bleiben.

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Karl Buxbaum würde alle Lichter als Gesamtpaket verkaufen.

Nachfolger gesucht

Jeden Abend begrüßt Karl Buxbaum seine Gäste – kurz vor 17 Uhr schaltet er die Beleuchtung ein – „das geht stufenweise und gibt einen schönen Effekt“. Da wird ein Weihnachtsmann sichtbar, der sich vom Dach abseilt, ein mächtiger Hirsch, Engel, ein Schwan, insgesamt 100 Figuren sind am Grundstück verteilt.

An Freitagen und Samstagen werden von ihm und seiner Frau auch Getränke ausgeschenkt. Alles ist kostenlos, wer möchte, kann eine freie Spende abgeben.

Das Interesse am Weihnachtshaus sei jedes Jahr mehr geworden, erzählt Buxbaum. „Am Sonntag ist extra jemand aus Mistelbach gekommen“, sagt er. Der Kronegger hofft, dass jemand sein „Erbe“ antreten möchte. Wenn jemand „wirklich Interesse hätte“, würde er die Ausstattung im Wert von rund 20.000 Euro verkaufen.

Auf die Frage, was er künftig mit der Zeit machen werde, die er nun ins Weihnachtshaus steckt, antwortet er: „Andere Weihnachtshäuser besuchen.“

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