Wie bei Ocean’s Eleven: Goldschatz-Räuber waren auch in NÖ aktiv

Wie bei Ocean’s Eleven: Goldschatz-Räuber waren auch in NÖ aktiv
Vier Profi-Gangster sollen in Deutschland hunderte keltische Goldmünzen gestohlen haben. Die Spur der Täter führt auch nach NÖ.

Sie verhielten sich unauffällig, gingen seriösen Jobs nach. Einer arbeitete in der Buchhaltung, der andere war als Einzelhandelskaufmann tätig. Der dritte im Bunde werkte als Fernmeldetechniker, der vierte bei einer Abbruchfirma.

Doch vieles davon war nur Fassade. Denn bei dem Quartett, das nun von der Polizei in Deutschland festgenommen werden konnte, handelt es sich um Profi-Einbrecher.

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Die mutmaßlichen Täter (zwischen 42 und 50 Jahre alt) sollen im vergangenen November in das "Kelten Römer Museum" in Manching (Bayern) eingedrungen sein und dabei einen Goldschatz erbeutet haben - hunderte keltische Goldmünzen verschwanden. Der Schaden geht in die Millionen.

Der Coup in dem Museum dürfte penibel geplant gewesen sein. Die Bande sorgte für einen großflächigen Stromausfall, dadurch wurde auch die Alarmanlage außer Gefecht gesetzt.

Dennoch begingen die Einbrecher einen Fehler. Die Polizei konnte in einem Weiher Einbruchswerkzeug sicherstellen, die Experten des Landeskriminalamtes Bayern entdeckten darauf eine DNA-Spur.

Wie bei Ocean’s Eleven: Goldschatz-Räuber waren auch in NÖ aktiv

Deutsche Polizisten suchen nach dem Goldschatz

So kamen die Fahnder der Profi-Bande auf die Schliche. Mittlerweile steht fest, dass Ganoven auch in Niederösterreich aktiv gewesen sein dürften. Auf ihr Konto soll ein Einbruch in einen Supermarkt in Krems gehen, der 2017 verübt wurde.

Damals konnten das Quartett einen Tresor erbeuten. Aktiv dürften die Goldschatz-Räuber aber auch in Mistelbach gewesen sein, ebenfalls im Jahr 2017. In einem Supermarkt knackten sie laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner einen Bankomaten und stahlen Bargeld in fünfstelliger Höhe.

"Wir ermitteln nun, ob die Bande für weitere Taten im Bundesland infrage kommen könnte", sagt ein Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich im Gespräch mit dem KURIER.

Unterdessen geht die Suche nach dem Goldschatz in Deutschland weiter. Ermittler hatten am Donnerstag auf einem rund 1,5 Hektar großen Grundstück in Plate bei Schwerin weiter nach Beweismitteln gesucht. Unterstützung kam dabei von Spezialisten der Landesämter für Denkmalschutz aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Die Verdächtigen schweigen

Dabei wurde dabei auch eine Zisterne in einem Garten ausgepumpt, weil darin Beweismittel vermutet wurden. Dieser Verdacht bestätigte sich demnach aber nicht.
Ein Teil der rund 500 Goldmünzen wurde offenbar schon zu Klumpen eingeschmolzen. Der Verbleib des restlichen Goldschatzes blieb zunächst unklar. Die Verdächtigen schwiegen bis zum Freitag zu den Vorwürfen.

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