Schiri-Profi mit 80: Mehr als 1.000 Anpfiffe

Schiri-Profi mit 80: Mehr als 1.000 Anpfiffe
Der Kremser Karl Höferl ist bald 50 Jahre als Schiedsrichter tätig. Und so lange es seine Gesundheit zulässt, wird der 80-Jährige im Jugendbereich auch weiter pfeifen.

Der Unparteiische ist auf dem Spielfeld auch oft der Unbeliebte. Karl Höferl scheint das nicht weiter zu stören. Vor allen Dingen, weil diese Bezeichnung wirklich nicht zutrifft. Nach fast 50 Jahren als Schiedsrichter und mehr als 1.000 gepfiffenen Spielen ist er erboste Spieler, enttäuschte Eltern und schreiendes Publikum gewöhnt. Dennoch übt der Kremser die Tätigkeit auch mit 80 Jahren noch mit Fairness und Freude aus.

„Die Kritik muss man aushalten, man darf nicht angerührt oder kleinlich sein“, findet Höferl. Außerdem soll man nicht alles hören: „Es hilft, wenn man schwerhörig ist“, sagt er lachend. Darauf angesprochen, dass er sich die doch anstrengende Tätigkeit immer noch „antut“, erklärt er: „Der Umgang mit jungen Menschen hält jung.“ Außerdem sei es, jetzt wo er ausschließlich im Jugendbereich pfeift, einfacher. „Die kritisieren einen nicht und man muss nicht so viel laufen.“

Der 80-Jährige hat lange in Stein und Krems Fußball gespielt. Nach zwanzig Jahren als aktiver Spieler, wollte Höferl es dann als Schiedsrichter probieren. Der Grund: Er hat selbst eine Rote Karte bekommen. „Ich dachte, was der Trottel kann, kann ich auch.“ 48 Jahre später ist Höferl aber offensichtlich ruhiger geworden.

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