Messerattacke auf Justizwachebeamten in Stein: Prozess verschoben

Der für (den morgigen) Dienstag und Mittwoch in Krems geplante Prozess wegen versuchten Mordes nach einer Messerattacke eines Häftlings auf einen Beamten in der Justizanstalt Stein ist verschoben worden. Grund ist die Erkrankung der vorsitzenden Richterin, teilte Ferdinand Schuster, der Sprecher des Landesgerichts Krems, am Montag mit. Ein neuer Termin sei erst anzuberaumen.
Der im Zentrum der Geschworenenverhandlung stehende Angriff ereignete sich am 3. Dezember 2020. Zweimal soll der Beschuldigte mit einem Besteckmesser, dessen Spitze zugeschliffen war, in Richtung des Halses eines Justizwachebeamten gestochen haben. Verletzungsfolgen gab es allerdings nicht. Bei einem Versuch traf der Angeklagte lediglich den Schutzhelm des Attackierten, der zweite Stich wurde von dem Mann abgewehrt.
Drohungen
Bereits zuvor soll der Häftling bei mehreren Gelegenheiten Justizwachebeamten gedroht haben. Am 28. November 2020, also kurz vor dem Angriff mit dem Besteckmesser, soll der Mann in Richtung eines Beamten geschlagen, diesen jedoch verfehlt haben.
Der Beschuldigte landete schließlich in der Justizanstalt Graz-Karlau, wo er Anfang 2021 seine Drohungen gegen das Personal fortsetzte. Aus Teilen einer Bettdecke bastelte der Insasse nach Gerichtsangaben eine Puppe, die eine Maschinenpistole in der Hand hielt, sowie den Begriff "Jihad".
Vorgeworfen wird dem Angeklagten neben versuchtem Mord auch Widerstand gegen die Staatsgewalt, versuchte schwere Körperverletzung, gefährliche Drohung sowie Sachbeschädigung. Weil er auf ein Schriftstück, das er einem Justizwachebeamten übergab, "Sieg Heil" geschrieben und ein Hakenkreuz gemalt hatte, muss sich der Mann zudem wegen eines Verstoßes gegen Paragraf 3g des Verbotsgesetzes verantworten.

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