E-Mobilität: Pilot-Projekt in Klosterneuburg startet im August

Bezirksinspektor Michael Floth, Stadtrat Karl Schmid-Wilches, Gemeinderat Matthias Glöckl, Bürgermeister Christoph Kaufmann, sowie und Francis Rivera, Operations Manager, und Theo Koch, Senior Manager Public Policy von Lime, bei der Präsentation des neuen E-Bike- und E-Scooter-Verleihs auf dem Rathausplatz von Klosterneuburg.
In einer Kooperation mit einem E-Mobilitätsunternehmen initiiert die Babenbergerstadt ein modernes Verleihkonzept.

Von Benedikt Schweigl

Am Rathausplatz in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) herrschte am Dienstagmorgen reger Betrieb - mittendrin war der Bürgermeister Christoph Kaufmann (ÖVP). Er präsentierte gemeinsam mit dem Unternehmen Lime das neue Mobilitätsangebot in Form von E-Scootern und E-Bikes, die ab Mitte August ausgeliehen werden können.

Man wolle mit dem Verleihkonzept verstärkt auf Mikromobilität, sprich auf leichte Fortbewegungsmittel wie E-Scooter, Fahrräder oder E-Bikes setzen, so die Verantwortlichen.

Das Projekt soll zahlreiche Vorteile mit sich bringen, allen voran für die lokale Bevölkerung.

Geringe Kosten für Gemeinde

"Die Klosterneuburger profitieren von der Erfahrung, die Lime bereits in vielen großen Städten wie Wien, aber auch international hat, und einem ebenso erprobten wie durchdachten Modell, das vor allem für die Stadt Klosterneuburg keine Verantwortung beinhaltet und auch keine nennenswerten Kosten verursacht", betonte Stadtrat Karl Schmid-Wilches (SPÖ).

Eine Mobilitätsumfrage im Rahmen des kommunalen Stadtentwicklungskonzepts (STEK 2030+) hätte eindeutig gezeigt, dass gerade bei Jugendlichen eine hohe Nachfrage nach E-Mobilität besteht.

Zudem könne auf bereits bestehenden Initiativen rund um Mobilität und Umweltschutz aufgebaut werden. "Die Kooperation ergänzt sowohl unsere Erfolge im Rahmen des e5-Programms, als auch unser Stadtentwicklungskonzept STEK 2030+", erklärte Bürgermeister Kaufmann.

Klosterneuburg setzt in Kooperation mit Firma Lime auf E-Mobilität

Bürgermeister Christoph Kaufmann und Francis Rivera, Operations Manager von Lime, beim Austesten der neuen Lime-Geräte.

Neben den Klosterneuburgerinnen und Klosterneuburgern soll das neue Angebot auch den Pendlerinnen und Pendler zugute kommen. Für sie soll es jetzt wesentlich einfacher werden, von den Bahnhöfen zu den städtischen Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten zu gelangen.

"Wir freuen uns sehr über das Vertrauen der Stadt Klosterneuburg. Gemeinsam werden wir den öffentlichen Verkehr innerhalb der Stadt stärken und den vielen Pendlerinnen und Pendlern nach Wien zusammen mit Bahn und Öffis eine attraktive Alternative zum Auto bieten", sagte Theo Koch, Senior Manager Public Policy bei Lime.

Ein gut abgestimmtes Zusammenspiel aus den E-Scootern und öffentlichem Verkehr könne umweltfreundliche Mobilität zusätzlich fördern.

Bahnhöfe und Knotenpunkte

Konkret sollen insgesamt 225 Fahrzeuge, davon werden zwei Drittel E-Bikes und ein Drittel E-Scooter sein, in der Stadt an zentralen Verkehrsknotenpunkten und an den Bahnhöfen zugänglich gemacht werden.

Die hierzulande bekannte Trennung von "unterer" und "oberer" Stadt in Klosterneuburg, wolle man mithilfe des neuen Mobilitätsangebots ein Stück weit aufheben, so der Bürgermeister.

"Wir wollen erreichen, dass wesentliche Zielorte in Klosterneuburg, die gerade von den Bahnhöfen aus zu Fuß nicht so leicht erreichbar sind - vom Stadtbad bis hin zum Albertina Klosterneuburg - mithilfe der neuen E-Bikes und E-Scooter dann schneller und einfacher erreicht werden können", betonte Kaufmann.

Mehr Verkehrssicherheit

"Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder mit E-Scooter-Unfällen zu kämpfen", räumte Christoph Kaufmann ein.

Deshalb soll die Kooperation mit Lime auch im Rahmen der Verkehrssicherheit Verbesserungen bringen: Die Lime-Geräte können etwa in bestimmten Zonen nur mit abgedrosselter Geschwindigkeit fahren, es soll preisliche Benefits für das Fahren mit Helm geben und die E-Scooter und E-Bikes können nur an klar festgelegten Plätzen abgestellt werden. In letzterem Fall ist ein Fotobeweis notwendig.

Die Fahrzeuge von Lime werden alle ferngewartet, deshalb gibt es auch zu jeder Zeit die Möglichkeit, auf Daten wie Ladezustand und Reifendruck zuzugreifen, den genauen Standort ausgenommen.

Nutzung erst ab Volljährigkeit

Der Verleih wird über die Lime-App abgewickelt - aus versicherungstechnischen Gründen wird dieser aber erst ab 18 Jahren möglich sein. Das sei das übliche Firmenmodell, heißt es seitens Limes.

Der Stadt entstehen demnach keine Kosten, lediglich für die Kennzeichnung der Standorte und die Aufstellung der entsprechenden Bügel müsse das Verkehrsreferat aufkommen. "Dabei handelt es sich um Leistungen, die so oder so im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts angefallen wären", betonte Bürgermeister Kaufmann.

Die Modelle in Klosterneuburg sind unterdessen Teil der neuen Produktgeneration von Lime und kommen im Spätsommer erstmals in Österreich zum Einsatz.

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