Jägerbataillon wird zur Akuttruppe des NÖ Militärkommandos

"Ja, wir haben auch schon andere Zeiten erlebt." Der Kommandant des Amstettener Jägerbataillons 12, Oberstleutnant Rudolf Halbartschlager sieht mit dem morgigen Samstag einem historischen Tag in der Garnisonsgeschichte entgegen. Mit einem dramatischen Appell an die Politik, das Bundesheer budgetär nicht verhungern zu lassen, hatte Halbartschlager noch vor zwei Jahren das Kommando über das Jägerbataillon in der Ostarrichi-Kaserne übernommen. Samstag erlebt die 700-köpfige Truppe im einem Festakt den Schritt in eine neue Zukunft. Das Bataillon wird von der 4. Panzerbrigade abgezogen und dem Militärkommando NÖ unterstellt.
Mit der von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil im Sommer vorgestellten Neustrukturierung des Heeres wurden die Militärkommanden wieder gestärkt. Als Einsatzverband untersteht das Mostviertler Jägerbataillon künftig direkt Niederösterreich. "Wir sind in Hinkunft jene Einheit, die das Militärkommando etwa bei Katastropheneinsätzen auf direktem Weg in den Einsatz schicken wird", erklärt Halbartschlager.
Grundsätzlich bleibt die Ostarrichi-Kaserne auch eine Ausbildungsgarnison für Grundwehrdiener. 500 werden aktuell hier ausgebildet und von 200 Kadersoldaten betreut. Durch die Aufwertung der Miliz bekommt auch die Ausbildungsqualität im Präsenzdienst wieder größeren Stellenwert.
Aufstockung
Gleich mehrere Personalinserate in der Amstettener Truppenzeitung, in denen um Zeit- und Berufssoldaten geworben wird, signalisieren, dass an dem Standort auch noch weitere Herausforderungen zu bewältigen sind. Konkret nennt Halbartschlager die Gründung einer Kaderpräsenzeinheit. Dieser Verband, dessen Größe noch nicht fixiert ist, aber auch Kompaniestärke mit 150 Personen erreichen könnte, wird nur aus Berufssoldaten bestehen. Diese Einheit trainiert und übt nur für den Einsatz im In- und Ausland und kann jederzeit angefordert werden.

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