Heimspiel-Verbot für Fußballer

Traurige Realität: Die Plätze der Amateurfußballer bleiben bis Sommer leer, die Saison muss abgebrochen werden
Ein Niederösterreichischer Unterligist wollte mit Partnerverein aus dem Burgenland spielen und zerbricht am NÖ-Fußballverband.

Könnte der Verein  eine Karte zücken, würde er den nö. Fußballverband (NÖFV) mit einer Roten in die Kabine schicken. Im hart geführten Match zwischen dem Unterligisten SC Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) und dem mächtigen Verband steht es in der bereits zwei Jahre andauernden Causa 0:1. Nun wollen die Schwarzenbacher, die ihre Heimspiele aktuell nur im Burgenland austragen dürfen, in der Verlängerung einen Sieg erreichen.

Um das Überleben der beiden nachwuchsgeschwächten Vereine zu sichern, ist der SC Schwarzenbach 2016 eine Kooperation mit dem ASKÖ Oberpetersdorf im burgenländischen Nachbarort eingegangen. „Als fundamentales Element der Vereinbarung haben wir an beide Landesverbände damals Ansuchen gestellt, dass die Heimspiele abwechselnd in beiden Gemeinden stattfinden können“, erklärt Schwarzenbachs Bürgermeister Johann (SPÖ).

Heimspiel-Verbot für Fußballer

Beide Verbände sagten zu, woraufhin Schwarzenbach seine Herrenmannschaften aus dem NÖ Fußballverband nahm. Die Ernüchterung folgte rasch, als es zwei Monate später nach der Austragung eines Spiels in Schwarzenbach eine anonyme Anzeige setzte. „Erst später kam ans Tageslicht, dass laut den Statuten des Österreichischen Fußballverbandes die rechtliche Grundlage für die Beschlüsse der Landesverbände fehlte“, sagt Giefing.
Die Vereine blitzten daraufhin mit einer Klage ab, dass sie die Heimspiele austragen dürfen. Dafür änderte der ÖFB im Mai 2017 seine Statuten, damit Meisterschaftsspiele auch auf dem Gebiet benachbarter Landesverbände stattfinden dürfen.

Nach einem Gipfelgespräch mit ÖFB-Präsident Leo Windtner, NÖFV-Chef Johann Gartner und dem burgenländischen Verbandschef Gerhard Milletich schien eine Einigung so gut wie fix. Alle Beteiligten habe die Rechnung aber ohne dem Vorstand des NÖFV gemacht. Präsident Johann Gartner blitze bei der Abstimmung mit seinem Vorschlag mit 11:3 Stimmen ab. „Wenn mir das in der Gemeinde passiert und meine Mandatare mich so überstimmen, weiß ich was zu tun ist – nämlich zurückzutreten“, sagt Bürgermeister Giefing.

Öl ins Feuer gießen

Gartner kontert: „Es gab bereits eine Verhandlung, die Schwarzenbach verloren hat. Im Jänner gab es ein Gespräch, wo der NÖFV einen Weg aufgezeigt hat, wie es gehen könnte. Doch bis jetzt ist keiner der Schritte passiert. Ich muss mich an Mehrheiten halten.“

Dass mit Medienberichten zusätzlich Öl ins Feuer gegossen wird, werde den Vorstand nicht positiver stimmen, meint der Präsident. Die Befürchtung des Verbandes sei, dass  Ausnahmen Schule machen und dann andere Mannschaften die gleichen Dinge fordern.  Ein neuerlicher Antrag der Spielgemeinschaft wurde im Burgenland bereits genehmigt, in NÖ aber noch nicht behandelt.

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