Bewegend sind die Vorgeschichten der 29 Schimpansen: Im Dienst der Forschung wurden diese Tiere als Babys in ihrer Heimat gefangen und nach Österreich gebracht. Ihre Ähnlichkeit zum Menschen wurde ihnen zum Verhängnis. In beengten Laborkäfigen wurden Sie für Tierversuche eingesetzt und für 20 Jahre in Isolation gehalten.
Schweres Schicksal
Andere Artgenossen, die Sonne, Freiheit – all das kannten die Tiere nicht. Stattdessen wurden sie mit Krankheiten wie HIV und Hepatitis infiziert. Viele von ihnen sind daran qualvoll gestorben.
Als die Versuche mit den Tieren 1997 eingestellt wurden, waren sie endlich erlöst. Sonja Klima vom Gut Aiderbichl, die am Tag der offenen Tür vor Ort sein wird, war damals bereits maßgeblich an dem Verbot von solchen Tierversuchen in Österreich beteiligt. Sie kennt die Geschichte und Hintergründe des Affenrefugiums in Gänserndorf von Anfang an.
„Diese wunderbaren Geschöpfe haben so viel für die Menschheit getan. Wir alle stehen in ihrer Schuld“, so Klima. Das große Ziel von Gut Aiderbichl war es, den Schimpansen einen Teil ihrer natürlichen Freiheit zurückzugeben. Seit 2011 haben sie – nicht zuletzt dank der Hilfe vieler Aiderbichler – auch ein großes Außengehege zur Verfügung.
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Renate Foidl, Leiterin des Affenrefugiums, begleitet die Schimpansen bereits seit Beginn an: „Unsere Schimpansen haben viele Herausforderungen gemeistert: Einen neuen Alltag kennengelernt, mit vier Jahreszeiten leben gelernt, ein soziales Miteinander aufgebaut und sind jetzt auf Gut Aiderbichl angekommen. Aber wir als Menschen müssen den Schimpansen ein respektvolles Gegenüber sein – nur dann kommt es zu einer Mensch-Tier-Beziehung auf Augenhöhe.“
Auf Gut Aiderbichl wird Tierschutz gelebt – und zwar für alle Vierbeiner in Not. Seit mehr als 20 Jahren sind die Helfer im Einsatz und retten Tiere aus unterschiedlichsten Notlagen. Dank vieler Tierfreunde und Unterstützer ist aus Gut Aiderbichl seit der Gründung 2001 eine Stiftung mit mehr als 30 Höfen entstanden, die in sechs europäischen Ländern aktiven Tierschutz betreibt.
365 Tage im Einsatz
Inzwischen finden auf Gut Aiderbichl mehr als 6.000 Tiere ein Zuhause auf Lebenszeit. „Auf diesen Höfen bewirken Menschen Großes und kümmern sich an 365 Tagen im Jahr um was Wohl der Tiere. Sie haben sich einem Traum verschrieben, dem Traum einer Welt, in der wir Tieren ein lebenswertes Leben ermöglichen,“ so Geschäftsführer und Stiftungsvorstand Dieter Ehrengruber.
Am 27. Mai können die Besucher die geretteten Schimpansen sowie weitere gerettete Tiere kennenlernen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, mehr über die Hintergründe des Affenrefugiums und die Arbeit von Gut Aiderbichl zu erfahren. Der Eintritt ist kostenlos. Für das leibliche Wohl der Besucher ist ebenfalls gesorgt.
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