"Gurkensalat statt Patriachat": Mini-Störaktion bei Städtetag

"Gurkensalat statt Patriachat": Mini-Störaktion bei Städtetag
Aktivisten protestierten vor Alexander Van der Bellen und Karl Nehammer gegen den Bau der Wiener Neustädter Ostumfahrung.

Offiziell eröffnet wurde der 73. Städtetag Mittwochnachmittag mit einer Festveranstaltung in der Wiener Neustädter Arena Nova. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer strichen in ihren jeweiligen Reden die Bedeutung der Kommunalpolitik hervor. Zu Gast war auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Genutzt wurde der Aufmarsch von 1.400 Politikern, Bürgermeistern und Vertretern österreichischer Städte von einer kleinen Gruppe Aktivisten, die gegen den Bau der Wiener Neustädter Ostumfahrung mobil machen. Gegen das Straßenbauprojekt protestiert wurde mit Traktoren und Bannern vor dem Eingang zur Arena Nova.

Für Donnerstagnachmittag ist ebenfalls eine Demonstration ab 17.30 Uhr in der Wiener Neustädter Innenstadt angekündigt. Um 18.30 Uhr ist eine Abschlusskundgebung auf dem Hauptplatz geplant.

Hauptargument gegen den Bau des 4,8 Kilometer langen Ringschlusses ist die Verbauung wertvoller Ackerböden und des Naturraums. Einer der Betroffenen ist der Lichtenwörther Biobauer Hans Gribitz. Für Teile seines Ackers hat er einen Enteignungsbescheid erhalten: "In der jetzigen Politik werden wir Kleinbäuer:innen ignoriert und enteignet. Das Land muss bei den Menschen bleiben, die uns ernähren! Wann verstehen die Politiker:innen endlich, dass man Beton nicht essen kann?"

Die von der Ostumfahrung bedrohten Äcker seien besonders wertvoll, so der Landwirt.

Auf der anderen Seite stehen hunderte Wiener Neustädter, die unter dem massiven Verkehr leiden. Sie erhoffen sich durch den Bau des Umfahrung eine deutliche Entlastung für die Stadt. 

Das Argument der Straßengegner, dass durch die Asphaltpiste 20 Hektar wertvolle Ackerböden zerstört werden, lassen die Projektplaner so nicht gelten. Die verbaute Fläche betrage genau fünf Hektar. "Alles andere wird renaturiert. Selbst die Lärmschutzwände sind begrünt“. Erst der Ringschluss ermögliche innerstädtisch ganz neue Möglichkeiten, sagt Bürgermeister Klaus Schneeberger.

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