Grabungsfunde an das Stadtmuseum Tulln übergeben

Grabungsfunde an das Stadtmuseum Tulln übergeben
Die Artefakte verhelfen der Stadt zu mehr Verständnis für die eigene Geschichte.

Von Natalie Schmidt

Objekte aus Eisen, Buntmetall, Keramik und Glas; Gebäudefundamente, Baukeramik sowie Tierknochen: In Tulln wurden bei der Errichtung eines Wohnbau-Projekts der Familie Lukas-Loley in der Bahnhofstraße zwischen Juni und Oktober 2020 über 400 historische Funde zu Tage befördert. Diese stammen von der römischen Kaiserzeit bis zur Neuzeit.

Unter anderem wurden ein Henkeltopf aus dem 17. oder 18. Jahrhundert – inklusive Hühnerei – und das Blatt einer Bart-Axt aus dem Mittelalter entdeckt. Noch älter ist ein Armreif aus Buntmetall, der dem Frühmittelalter zugeordnet wird. Spannend ist außerdem ein aus Tierknochen gefertigter Schlittschuh. Er wurde bei Bedarf mit Riemen an die Schuhe gebunden.

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Etwas mehr als 90 Prozent der ausgegrabenen Artefakte wurden nun von Familie Lukas-Loley an das Stadtmuseum Tulln übergeben. „Die Funde bilden einen repräsentativen Querschnitt durch die Tullner Stadtgeschichte und werden im Museumsdepot für mögliche weitere wissenschaftliche Aufarbeitungen eingelagert“, bedankt sich Franz Hebenstreit, Stadtrat für Museen, Tourismus und Freizeitbetriebe, bei der Familie.

Historisches Wissen

In Tulln ist es üblich, Baustellen mit größeren Erdbewegungen im Stadtkern archäologisch zu begleiten. Das war auch bei den Arbeiten für „Wohnen in Tulln“ (37 Mietwohnungen, zwei Geschäftslokale) der Fall. „Neue Grabungsfunde sind wie kleine Puzzlestücke, die das Bild unserer Stadtgeschichte ergänzen und mit weiteren Erkenntnissen anreichern. Es ist daher immer sehr spannend, wenn uns die Archäologinnen und Archäologen nach ihrer Arbeit Bericht erstatten“, sagt Bürgermeister Peter Eisenschenk.

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Fest steht, dass auch die Funde in der Bahnhofstraße für die Geschichte der Stadt wissenschaftlich interessant sind und intensiver untersucht werden können.

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