Gemeindeamt in NÖ nach Drohungen geschlossen

Gemeindeamt in NÖ nach Drohungen geschlossen
Der Bürgermeister von Zellerndorf sorgt sich um seine Mitarbeiter. Verfasser der Nachricht soll ein Polizist sein.

Bürgermeister Markus Baier ist alles andere als wohl in der Sache. Der Zellerndorfer Ortschef (Bezirk Hollabrunn) ließ am Donnerstag das Gemeindeamt  plus die Postpartnerstelle geschlossen. Die Gemeindemitarbeiter waren ausschließlich im dringend benötigten Winterdienst eingesetzt. Grund sind Drohungen gegen ihn und seine Mitarbeiter.

Verfasser soll ein Polizist aus der Gemeinde sein. Schon seit einiger Zeit liegt er – nicht nur mit dem Bürgermeister – im Clinch. Er bezeichnete ihn öffentlich als Nazi, der Platz vor dem Gemeindeamt wurde beschmiert. Und vor wenigen Tagen erschien im Facebook-Profil des Mannes folgender Satz: ...die Grenze zum letzten Schritt ist nicht weit: Töten.“

Gefährdung

Eine Äußerung, die Baier  in höchste Alarmbereitschaft versetzt.  Er will sich offiziell nicht zu der Sache äußern.  In einer Mitteilung an die Gemeindebürger schreibt er aber zur Schließung des Gemeindeamtes: „Er tut mir dieser Schritt sehr leid, aber der Schutz und das Wohlergehen der Bediensteten stehen in dieser Sache an oberster Stelle.“ Lange habe man die Drohungen stillschweigend hingenommen, nun sei die Gefährdung aber nicht mehr einschätzbar. Der Mann wurde angezeigt.

 

Der mutmaßlich Drohende dürfte psychische Probleme haben. Seit längerer Zeit befindet sich der Polizist im Krankenstand. Weil er Untersuchungsterminen nicht nachkam, wurden ihm die Bezüge gestrichen.

Weil er sich in Österreich ungerecht behandelt fühlt, hat er in Deutschland um Asyl angesucht. Dort dürfte sich der Mann derzeit auch aufhalten. Selbst bezeichnet  er sich als „Polizist und Flüchtling“.

Donnerstagabend lud der Bürgermeister noch zum Krisengespräch. Da wurde beschlossen, dass das Gemeindeamt ab Freitag wieder geöffnet wird.

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