"Friedensklänge" beim Militärmusikfestival in Grafenegg

"Friedensklänge" beim Militärmusikfestival in Grafenegg
Das Konzert findet im Mai statt. Musiziert wird für den guten Zweck: Es werden Spenden für "Licht ins Dunkel" gesammelt.

Von Anna Kindlmann

Wenn vor dem Schloss Grafenegg ein „Leonardo“-Hubschrauber, ein Mannschaftransporter und zahlreiche Militär-Musikanten und Musikantinnen das Ambiente füllen, dann, weil das diesjährige Militärmusikfestival angekündigt wird. 

Am Donnerstag wurde mit „Skandal im Sperrbezirk‘“ von Spider Murphy Gang und dem Radetzky-Marsch ein Vorgeschmack auf das Konzert, das am 22. und 23. Mai im Auditorium stattfindet, geboten. Außerdem wird das Event am 25. Mai im ORF gezeigt. Grafenegg sei ja bekannt für die Klassik – und das Festival „verbindet somit Geschichte, Tradition und natürlich Zukunft“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Die Initiative findet seit den 80er-Jahren jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Nach zehn Jahren ist das Festival nun endlich wieder in Niederösterreich zu Gast, so Militärkommandant Oberst Michael Lippert. Militärmusik selbst sei aber schon Tradition seit dem 19. Jahrhundert, wie Mikl-Leitner betont. Bereits damals wurde bei gesellschaftlichen Anlässen in der Öffentlichkeit vom Militär Musik gespielt „Manche wollten die Militärmusik schon abschaffen, wir wollen sie auch in Zukunft haben“, denn „die Militärmusik baut eine Brücke zwischen der Verteidigung und der Gesellschaft und das schafft Vertrauen.“ 

Wie wichtig die Militär-„Musi“ für die österreichische Kulturszene ist, zeigt, dass jedes Jahr viele Mitglieder den zivilen Musikkapellen beitreten. Jährlich bewerben sich mehr als 300 Musikerinnen und Musiker. Das Militärmusikfestival sei die „Krönung“ der jährlichen bis zu Hunderten Veranstaltungen, bei denen das Militär aufspielt.

Hilfe für "Licht ins Dunkel"

Die Inszenierung der musikalischen Werke in Kombination mit Show-Elementen, die auch die Ausrüstung wie dem „Leonardo“ mit einbeziehen, werde sensationell, wie die Gastgeber und Gastgeberinnen des Events allesamt betonen. Die Ministerin für Landesverteidigung, Klaudia Tanner, findet die Initiative passe gut zur „Mission Vorwärts“, die zeige, dass sich das Militär im Aufwind befinde. Aber am wichtigsten sei, dass damit Menschen geholfen werde, die gerade im Dunkeln stehen. 

Bei der Fernsehübertragung werde es „wie an Heiligabend“ ablaufen, indem Zuseher und Zuseherinnen zum Telefon greifen können und sich an der Aktion beteiligen können. Mario Thaler, Geschäftsführer von „Licht ins Dunkel“ sagt, die Spenden werden dringend benötigt, nach einem durchaus herausfordernden Jahr. „Vor allem Familien mit Kindern, die unter Entwicklungsstörungen wie Autismus leiden, benötigen, die Hilfe für Therapien, die sehr teuer sind und nicht immer von der Krankenkasse abgedeckt werden“, so Thaler.

Uraufführung als Highlight

Im Mai wird das Festival mit dem zur Location passenden Marsch „Stolz auf Niederösterreich“ eröffnet. Danach werden Werke von Johann Strauss, Anton Bruckner und Hans Eisler mit Videoeinspielungen militärmusikalisch inszeniert.

Der zweite Teil startet mit Carl Michael Ziehrers "Traum eines österreichischen Reservisten". Dieses Werk wurde von Tristan Schulze völlig neu arrangiert und erlebt in Grafenegg seine Uraufführung. Auch das Werk „Friedensklänge“ von Edmund Eisler wird von der Militär-Kapellen erstmals vor Publikum gespielt. Es sei ein guter Tenor in der aktuellen Zeit, so Militärmusikchef Oberst Bernhard Heher. 

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