Bekannter Amstettner Fleischer und Steak-Spezialist in Insolvenz

Bekannter Amstettner Fleischer und Steak-Spezialist in Insolvenz
Pandemie, Betriebskosten und sparsamere Kunden brachten Amstettner Fleischerei mit sieben Mitarbeitern zum Straucheln.

Eine betrübliche Nachricht hat am Montag die Feinschmecker im Bezirk Amstetten und darüber hinaus aufgeschreckt. Über das Vermögen einer alteingesessene Amstettner Fleischerei ist vom Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden, berichtet Günther Moser vom Österreichischen Verband Creditreform.

Der Traditionsbetrieb Schatz Feinkost & Gastro GmbH ist auf die Erzeugung und den Verkauf hochwertiger Qualitätsprodukte im Fleisch- und Feinkostbereich spezialisiert, zusätzlich wird ein kleines aber feines Restaurant, das für Steak-Spezialitäten bekannt ist, geführt.

Ursachen

Die Gründe für die Insolvenz sind laut Firmenleitung vielschichtig. Bedingt durch die Covid-Pandemie und die hohe Inflation habe sich das Konsumverhalten der Gäste nachhaltig verändert. Die Nachfrage nach exklusiven Fleisch- und Wurstwaren sei stark zurückgegangen, die Umsätze im Gastronomiebereich brachen ein.

Bekannter Amstettner Fleischer und Steak-Spezialist in Insolvenz

Aufgrund der gestiegenen Energiepreise und Personalkosten konnten die Umsatzeinbußen nicht durch ausgabenseitige Kürzungen abgefedert werden, die Insolvenzantragstellung war die Folge.
Von der Insolvenz sind cirka 40 Gläubiger betroffen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen sieben Dienstnehmer.

Schulden 

Zur Überschuldung nennt der Verband Creditreform  Aktiva von 466.000 Euro, die Passiva in der Höhe von rund 873.000 Euro gegenüber stehen.

Der Betrieb soll nach der Sanierung weitergeführt werden. Deshalb hat die Fleischerei ihr Produktportfolio erweitert, das Kerngeschäft wird durch einen Cateringservice ergänzt. Hierdurch erwartet sich die Schuldnerin zusätzliche Einnahmen. Wenn mit dem Restaurant wieder die eingeplanten Umsätze erwirtschaftet werden, sei ein kostendeckender Fortbetrieb möglich, wird versichert.

Fortführung geplant

Den Gläubigern soll hierzu ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme angeboten werden.
Zum Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Rudolf Nokaj bestellt worden.  Das Landesgericht in St. Pölten hat die 1. Gläubigerversammlung sowie die Berichts- und Prüfungstagsatzung für den 30.07.2024 und die Sanierungsplantagsatzung für den 27.08.2024 angesetzt.

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