Verletztes Eichhörnchen-Baby "Jerry" fand in Haringsee Zuflucht

In Hainburg an der Donau im Bezirk Bruck an der Leitha wurde vor Kurzem ein verletztes Eichhörnchen-Baby gefunden, die Finder riefen daraufhin sofort bei der von Vier Pfoten geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (EGS) im Bezirk Gänserndorf an.
"Jerry" sei aller Voraussicht nach vermutlich aus dem Nest gefallen und hätte ein dementsprechend geplagtes Bild abgegeben - Knochenbrücke soll sie jedoch glücklicherweise keine davon getragen haben.
„Die Arme blutete aus Nase und Mäulchen, es sah schlimm aus. Wir konnten die Blutung aber Gott sei Dank bald stoppen. Trotzdem dauerte es eine Weile, bis Jerry sich von dem Schock des Sturzes erholt hat“, erklärte Hans Frey, der wissenschaftliche Leiter der EGS.
Mittlerweile scheint Jerry aber einigermaßen gut genesen zu sein, trinkt sie laut Angaben von Vier Pfoten bereits brav ihre Aufzuchtmilch. Ihr Alter wird auf etwa fünf Wochen geschätzt, da sie vor Kurzem die Äuglein geöffnet hat - schon bald soll sie auch feste Nahrung bekommen.
Auswilderung braucht noch Zeit
„Vermutlich wird Jerry vor dem Winter noch nicht bereit für ihre Auswilderung sein, da Eichhörnchen ja einige Zeit brauchen, bis sie sich einen Wintervorrat an Nahrung zusammensammeln. Wir stellen ihr aber für die kalte Jahreszeit gerne ein Gehege zur Verfügung und entlassen sie dann im Frühjahr in die Natur“, erklärte Hans Frey.
In der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee konnte laut Angaben von Vier Pfoten im Jahr 2024 insgesamt 2.842 Tieren geholfen werden. Alle jungen Eulen und Greifvögel seien, wenn möglich, durch Ammeneltern der gleichen Art großgezogen und zu 90 Prozent wieder freigelassen worden.
Die EGS ist dabei die einzige Pflegestation, in der Jungvogelfindlinge durch Ammen derselben Vogelart, also in einem natürlichen Familienverband, großgezogen werden können. Dadurch wolle man die schädlichen Folgen einer Handaufzucht vermieden. Auch andere Tiere wie Otter, Igel, Eichhörnchen, Feldhasen und andere Kleinsäuger werden an der EGS fachmännisch versorgt und, wenn möglich, wieder in die Natur entlassen.
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