Ebergassing: Posträuberin als Mordverdächtige verhaftet
Etwa zwei Wochen nach dem Mord an der 64-jährigen Pensionistin Hedwig Sch. aus Ebergassing, Bezirk Bruck an der Leitha (NÖ), klickten bei einer 43-jährigen Tatverdächtigen die Handschellen. Tamara B. soll die Frau in deren Wohnung mit einem schweren Gegenstand ermordet haben. Obwohl B. als dringend tatverdächtig gilt, zeigte sie sich bisher nicht geständig. Sie wurde in die Justizanstalt Korneuburg gebracht. Die Staatsanwaltschaft hat laut Sprecher Friedrich Köhl die Untersuchungshaft beantragt.
Erst am vergangenen Montag beendeten die Ermittler des Landeskriminalamts Niederösterreich die Spurensuche in der Tatwohnung. Schon zwei Tage später wurde Tamara B. festgenommen. Aufgrund von Überprüfungen im Umfeld des Opfers und DNA-Spuren in der Wohnung und auf der Leiche kamen die Fahnder rasch auf die Verdächtige. Da sie allerdings kein Geständnis ablegte, seien „das Motiv und die Suche nach der Tatwaffe weiterhin Gegenstand der Ermittlungen“, erklärte Omar Haijawi-Pirchner, Chef des Landeskriminalamts Niederösterreich.
Bereits verurteilt
Laut KURIER-Informationen soll die Verdächtige die Lebensgefährtin jenes Mannes sein, der für das Opfer gelegentlich Besorgungen, Einkäufe und Reparaturen in der Wohnung durchgeführt hat. Schon vor zehn Jahren geriet Tamara B. mit dem Gesetz in Konflikt. Aufgrund eines Überfalls am 26. Februar 2009 auf eine Postamtsleiterin in Klosterneuburg-Kierling wurde die heute 43-Jährige wegen absichtlich schwerer Körperverletzung zu 12 Jahren Haft verurteilt. Eine Überwachungskamera filmte mit, als sie ein scharfes Messer mit voller Wucht in den Oberkörper der Leiterin rammte. Das Opfer überlebte nur knapp. Als Tatmotiv gab B. damals Geldnot an. Sie wollte ihrem damaligen Freund – aus Angst, ihn sonst zu verlieren – ein neues Auto schenken, erklärte sie dem Richter. Wegen dieser Straftat befand sich ihre DNA in der Datenbank. Die volle Haft hat die 43-Jährige nicht verbüßt.
Alarm geschlagen
Wie berichtet, war Hedwig Sch. am 25. Jänner tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Ihre beste Freundin hatte zuvor Alarm geschlagen, weil sich die 64-Jährige fast vier Tage lang nicht mehr gemeldet hatte und auch telefonisch nicht erreichbar war. Die Freundin hatte angenommen, dass die Pensionistin in ihrer Wohnung vielleicht gestürzt sein könnte und Hilfe benötigen würde. Daraufhin brach die Feuerwehr die Eingangstür zur Wohnung auf.
Wie die Obduktion ergab, ist Sch. mit einem noch unbekannten Gegenstand erschlagen worden. Der Gerichtsmediziner stellte als Todesursache ein Schädel-Hirn-Trauma fest. „Mehrere wuchtige Schläge dürften den Tod herbeigeführt haben“, berichtete die Staatsanwaltschaft Korneuburg.
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