Konstruktive Wut: Die Botschaft der Wellenklänge am Lunzer See

Intendantenpaar Julia Lacherstorfer und Simon Zöchbauer
Die Idylle in Lunz am See wird ab dem morgigen Freitag durch das „wellenklänge“-Festival mit tollen Konzerten und anderen Kultur-Events bereichert.
Fast wollte man meinen, das diesjährige Motto „Wut & Wandel“ passe nicht zur traditionellen Harmonie und Fröhlichkeit des Festivals. Doch das Gegenteil ist der Fall, betont das Intendantenduo Julia Lacherstorfer und Simon Zöchbauer.
„Es geht uns nicht um destruktive Wut im Sinne von Wutbürgern. Unsere Wut soll uns Dinge erkennen lassen, die nicht in Ordnung sind und zu einer positiven Veränderung motivieren“, sagt die Komponistin und Sängerin Lacherstorfer. Seit 2018 leitet sie mit dem Musiker und Allrounder Simon Zöchbauer das breit gefächerte Kulturfest, das Klassik, anspruchsvolle Weltmusik und vielfältige Folklore bietet.
Angesicht der außergewöhnlichen Landschaft müsse man sich im eigenen Beitrag bescheiden zeigen, meint Lacherstorfer. Doch man versuche, die Region mit Konzerten zu bereichern. Rund 3.500 Besucher werden erwartet.
Eröffnung
Das bestens gebuchte Programm startet heute gleich mit einem Highlight. Die virtuose Sängerin Anja Om, begleitet von vier Sängerinnen plus dem Camerata Styria Chor garantiert einen furiosen Start. Insgesamt zwölf Termine mit unterschiedlichsten Kulturangeboten stehen bis zum 29. Juli zur Wahl. Die Seebühne mit den Abendkonzerten und der rothschildsche Glassalon in Langau sind die attraktiven Hauptveranstaltungsorte. Musikalische Leckerbissen stehen etwa gleich mit dem Mathias Eick Quintet (15. Juli) und dem Lena Jonsson Trio (20. Juli) an. Zum Leitthema passend gibts am 18. Juli die Märchenwanderung mit Helmut Wittmann und davor in einer Matinee „Anatolian Kurdish“ mit „Roots Revival Ensemble feat. Sakina Teyna“.
Rassismus und Gleichberechtigung von Frauen sind Grundlage von Themenabenden. Auf eine Podiumsdiskussion folgt etwa am 22. Juli der Musikleckerbissen „Seengwa“ mit Mamadou Diabate & Percussion Mania. Am nächsten Tag gibt es dann das traditionelle Jabobi-Singen am See.
Die Singer-Songwriterin Oska sorgt am 29. Juli für den glanzvollen Abschluss.
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