Desinfektionen ohne Lizenz sorgten für Kripo-Einsatz

Desinfektionen ohne Lizenz sorgten für Kripo-Einsatz
Kriminalpolizei schritt im Bezirk Gänserndorf ein und stoppte dubioses Treiben einer Firma, die Flugzettel verteilt hatte.

Dass Betrüger oft bewusst mit den Ängsten der Menschen spielen, ist bei der Polizei schon lange bekannt. „Deshalb sind wir in Zeiten der Corona-Krise besonders aufmerksam, wenn wir entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung erhalten“, sagt Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA).

"Sensibles Thema"

Einer dieser wichtigen Tipps langte Montagabend im Landeskriminalamt Niederösterreich ein. Eine Person hatte sich gemeldet, weil in Schönfeld im Marchfeld im Bezirk Gänserndorf dubiose Flugzettel verteilt worden waren.

Desinfektionen ohne Lizenz sorgten für Kripo-Einsatz

Landeskriminalamt ermittelte im Bezirk Gänserndorf

Das Angebot klang verlockend: Eine Firma bot professionelle Desinfektionen an, kostengünstig versteht sich. „Weil das Thema derzeit sehr sensibel ist, hat die Kripo den Fall übernommen“, berichtet Haijawi-Pirchner. Und tatsächlich stießen die Fahnder bei ihren Nachforschungen auf immer mehr Ungereimtheiten.

Keine Bewilligung

Denn als die Ermittler den Geschäftsführer und einzigen Mitarbeiter der besagten Firma zur Rede stellten, war rasch klar, dass diese für die Desinfektion von Flächen überhaupt keine Bewilligung besitzt.

Keine Lizenz

„Insgesamt wurden aber schon 20 Flugzettel mit Angeboten ausgeteilt“, erzählt ein Kriminalist. Bei einer Befragung gab der Firmenchef schließlich an, dass er versucht habe, mit einem Unternehmen eine Kooperation einzugehen, um Desinfektionen durchzuführen. Aber auch hier stellte sich rasch heraus, dass diese Firma ebenfalls über keine Lizenz verfügt.

Desinfektionen ohne Lizenz sorgten für Kripo-Einsatz

LKA-Chef Haijawi-Pirchner

"Wachsam sein"

Durch das schnelle Einschreiten der Polizei konnte nun verhindert werden, dass die dubiose „Reinigungsfirma“ ihre Tätigkeit in Schönfeld aufnehmen konnte.

„Wir bitten die Bevölkerung, weiterhin wachsam zu sein. Sollte es einen Verdacht geben, nicht zögern und sofort die Exekutive verständigen“, betont der LKA-Chef.

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