Der Bauernbund hat seine ÖVP-Verbundenheit abfragen lassen

Ein Brief wird in eine Wahlurne gesteckt
Landwirte-Befragung in Niederösterreich. 72 Prozent würden bei Nationalratswahl der Volkspartei die Stimme geben

Im Stift Melk war Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) vor fünf Jahren zum neuen niederösterreichischen Bauernbundobmann gewählt worden. Am Freitag stellt er sich nun der Wiederwahl.

Im Vorfeld sind bereits in allen Regionen rund 15.000 Funktionärinnen und Funktionäre neu gewählt worden. Für Pernkopf sicherlich ein Zeichen, wie stark der Bauernbund in NÖ aufgestellt ist. Derzeit zählt man rund 100.000 Mitglieder, im ersten Quartal 2024 konnten sogar über 2.000 Neumitglieder gezählt werden.

Auch sein Bauernbunddirektor Paul Nemecek sieht sich mit solchen Zahlen bestätigt. Genauso mit dem Ergebnis einer Umfrage, die im Februar und März durchgeführt worden ist. Von der KeyQuest Marktforschung sind da an die 1.000 Landwirte und landwirtschaftliche Grundbesitzer befragt worden.

ÖVP hat Nase vorne

Im Fragenkatalog taucht auch eine Sonntagsfrage auf. Konkret wollte das Institut von den Bauernbund-Mitgliedern wissen, welche Partei sie bei der EU-Wahl, bei der Nationalratswahl und bei einer etwaigen Landtagswahl mit einem Kreuzerl versehen würden. Die Ergebnisse sind eindeutig: 75 Prozent der Landwirte in NÖ würden bei der EU-Wahl die ÖVP anstreichen, 15 Prozent die FPÖ. Die anderen Parteien bewegen sich zwischen einem und vier Prozent. 

Ähnlich das Umfrageergebnis für die Nationalratswahl. Die kommt die ÖVP auf 72 Prozent, die FPÖ auf 17 Prozent.

Und bei einer Landtagswahl? Da wären es gar 82 Prozent der Bauernbund-Mitglieder, die der ÖVP die Stimme geben würden. Und nur 11 Prozent dem blauen Koalitionspartner.

"Frühjahrsputz" in EU gefordert

Für die Bauernbundführung ist dieses Ergebnis eine Genugtuung. Immerhin war nach der Landtagswahl 2023 die politische Erzählung aufgetaucht, dass es die Bauern gewesen wären, die der FPÖ zu ihrem Erfolg verholfen haben. Paul Nemecek zur Umfrage: „Das kommt nicht von irgendwo her, sondern das kommt vom Ernst nehmen, vom Arbeiten und vom Durchsetzen. Daher sind diese Werte ein Lob für alle Funktionäre, aber vor allem ein Auftrag.“

Obmann Stephan Pernkopf sieht den Auftrag, die EU-Bürokratie einem „Frühjahrsputz“ zu unterziehen: „Es muss heißen, mehr Landwirtschaft, weniger Zettelwirtschaft.“

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