Defekte Ofen-Klappe löste Todesdrama in Haus aus
Nach dem Austritt von Kohlenmonoxid (CO) in einem Wohnhaus in Schweiggers (Bezirk Zwettl) ist am Dienstag die Ursache eruiert worden. Verströmt wurde das Gas von einem Holzofen aus.
Wie Polizeisprecher Heinz Holub mitteilte, wurde ein mechanischer Defekt an der Zugklappe des Feststoff-Brenngeräts entdeckt. Die Untersuchungen hatten Spezialisten des Landeskriminalamtes Niederösterreich geführt. Bei dem Vorfall am Samstagvormittag kam ein 64-Jähriger ums Leben.
Ersthelfer
Sieben Personen wurden mit Verdacht auf Kohlenmonoxidvergiftung in das Landesklinikum Zwettl eingeliefert. Während ein Arzt aus der Nähe, der im Wohnhaus als Ersthelfer fungiert hatte, bereits am Samstag wieder das Krankenhaus verließ, blieben die restlichen Verletzten bis Sonntag im Spital. Es handelte es sich dabei um die 59 Jahre alte Ehefrau des Toten, den Sohn (35), dessen Frau sowie drei Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren.
Warngeräte
Das 64 Jahre alte Todesopfer hatte in einem anderen Raum als seine Ehefrau geschlafen, Weckversuche der 59-Jährigen scheiterten am Samstagvormittag. Umgehend wurde ein Notruf abgesetzt. Die eintreffenden Rettungskräfte stellten im Gebäude mit Warngeräten, die sie standardmäßig mit im Gepäck hatten, eine Kohlenmonoxid-Belastung fest. Rettungskräfte brachten die Hausbewohner ins Freie, für den Besitzer kam jede Hilfe zu spät. Er dürfte im Schlaf gestorben sein.
Trauer
In dem Ort ist die Trauer um den vor kurzem pensionierten Lehrer nach wie vor groß. "Ich bin selber geschockt. Wir waren 40 Jahre befreundet", sagte Vizebürgermeister Günther Prinz im Gespräch mit dem KURIER.
Immer wieder kommt es zu schweren Kohlenmonoxidunfällen, die nicht nur durch defekte oder unzureichend gewartete Kamine, sondern auch durch Gasthermen ausgelöst werden.
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