Feinschmecker: Bucklige Welt kocht die Wachau ein
Fünf Lokale in der Buckligen Welt sind mit Hauben prämiert.
Wenn jedes Jahr im November der legendäre Restaurantführer Gault & Millau die begehrten Hauben und Punkte vergibt, ist im Vorfeld in der Spitzengastronomie Feuer am Dach. Wie haben die Lokaltester entschieden? Gibt es eine Ab- oder Aufwertung?
Als vergangene Woche Gault & Millau die besten Köche und Restaurants des Jahres kürte, hatte eine Gruppe besonders gut lachen. Die Region Bucklige Welt ist nicht nur durch ihre sanften Hügel und Radstrecken in aller Munde, auch Feinschmecker haben die Region südlich von Wiener Neustadt zu ihrer Lieblingsdestination erkoren, wenn es um gute Küche geht. Die Dichte an Top-Lokalen ist schwer zu überbieten. Mittlerweile sind fünf Restaurants in der Buckligen Welt im Bezirk Wiener Neustadt mit Hauben ausgezeichnet – und zwar zehn an der Zahl.
Unangefochtener Spitzenreiter ist seit Jahren das Triad zwischen Krumbach und Bad Schönau. Uwe und Veronika Machreich zaubern laut Gault & Millau „ein butterzartes Störfilet mit Grünspargel und junger Erbse wie ein essbares Gemälde auf den Tisch“. Heuer ist es bereits 20 Jahre her, dass ein alter Saustall und still gelegter Bauernhof in der malerischen Idylle zu einer Feinschmecker-Adressen mit drei Hauben (16,5 Punkte) geworden ist. Der Andrang ist so groß, dass man heuer investierte und auf fast 30 Gästebetten aufstockte.
Neues Design
Nur wenige Tage nach ihrer Neueröffnung können sich die Brüder Stefan und Martin Görg ebenfalls über drei Hauben (15 Punkte) freuen. Über eine Million Euro hat die Familie in die Hand genommen und das Görg in Eichbüchl auch optisch ein Ausrufezeichen gesetzt. Unterstützt durch ein Crowdfunding hat man den Umbau finanziell gestemmt und von Innendesigner Josef Göbel und seinem Furniture-Team ein Schmuckkästchen bauen lassen – samt Panoramablick auf den Schneeberg, Chefs-Table, begehbaren Wein-Humidor und einer neuen Küche, die alle Stückerl spielt. Die Gäste scheinen es zu honorieren: Seit der Wiederöffnung sind freie Tische rar.
Die Görgs investierten über eine Million Euro in den Umbau. Gekocht wird auf 3-Hauben-Niveau
Die Kombination aus Fusionsküche gepaart mit Feinheiten aus fernöstlichen Kochtöpfen hat in Bad Erlach für „das Linsberg“ wieder zwei Hauben (13,5 Punkte) eingebracht. Küchenchef Michael Suttner schafft es seit Jahren sehr beständig, im À-la-carte-Restaurant des Hotel & Spa Linsberg Asia Ressort, die feinen Aromen der asiatischen Welt auf den Teller zu bringen. „Es ist schön, dass unser Streben nach Qualität bei Speiseangebot, Weinauswahl und Serviceleistung im neuen Gault & Millau wieder mit zwei Hauben ausgezeichnet wurde“, freut sich Suttner. Kräuterwirtin Gerda Stocker in Lembach und das Restaurant des Gesundheitsresort Königsberg in Bad Schönau runden mit je einer Haube das kulinarische Angebot in der Buckligen Welt ab.
„Die aktuelle Verleihung zeigt, dass die Gastronomie der Buckligen Welt durch höchste Qualität überzeugt. Wir haben in unserem ,Land der 1000 Hügel’ kulinarische Spitzenadressen – von traditionsreichen Wirtshäusern bis hin zu innovativen Restaurantbetrieben. Sie alle zeigen eindrucksvoll, wie Authentizität, Regionalität und Gastfreundschaft auf höchstem Niveau gelebt werden“, erklärt Mariella Klement-Kapeller vom Tourismusverband Wiener Alpen. Mittlerweile sei der Ausflugs- und Gastronomie-Tourismus in der Region eine nicht mehr wegzudenkende Größe. In der Buckligen Welt scheut man sich nicht, sich mit anderen Destinationen wie die Wachau zu vergleichen. Dort gibt es seit heuer übrigens den ersten Fünf-Hauben-Koch Niederösterreichs. Thomas Dorfer lag mit dem Landhaus Bacher in Mautern immer unter den bestbewerteten Restaurants. Nun ist einer von nur neun Fünf-Hauben-Köchen Österreichs.
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