Blau-rote Koalition in NÖ? "Das ist Unsinn"

Seit in einer Umfrage die FPÖ vor der SPÖ aufscheint, wird heftig über eine blau-rote Koalition gegen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) spekuliert. Vor allem auch deswegen, weil die Spitzenkandidaten Franz Schnabl (SPÖ) und Udo Landbauer (FPÖ) angekündigt haben, dass sie Landeshauptmann werden wollen. FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl hält nichts von solchen Koalition-Ansagen, wie er auf KurierTV (SchauTV) erklärt. "Das ist Unsinn", sagt der Waldviertler Politiker.
Keine Experimente
Seiner Meinung gehe sich das rechnerisch gar nicht aus. FPÖ und SPÖ würden gemeinsam maximal auf 45 bis 47 Prozent kommen und das wäre von den notwendigen rund 50 Prozent zu weit weg. Die Konsequenz: Man müsste dafür entweder die Grünen oder die Neos mit an Bord holen. Gottfried Waldhäusl: "Da sage ich mit aller Offenheit, Experimente mit den grünen Chaoten oder mit den Leuten von den Neos wird es nicht geben."
KURIER Talk mit Gottfried Waldhäusl
Er selbst geht davon aus, dass er auch der kommenden Landesregierung wieder angehören wird. Waldhäusl: "Ich bin nicht nur der felsenfesten Überzeugung, dass ich wieder der Landesregierung angehöre, sondern dass ich nicht mehr allein für die FPÖ in der Landesregierung sitzen werde." Angesichts der guten FPÖ-Aussichten am Wahltag wird ja davon ausgegangen, dass die FPÖ künftig mit zwei Landesräten vertreten ist.
Die Gerüchte im Wahlkampf, dass es zwischen Spitzenkandidat Udo Landbauer und ihm innerparteiliche Zwistigkeiten gebe, beantwortet Waldhäusl so: "Zwischen uns gibt es eine Rollenverteilung. Udo Landbauer ist Spitzenkandidat und muss auch so agieren. Ich kann zeigen, wie ein Freiheitlicher regieren kann."
Wunschressort Asyl
Dass er vor fünf Jahren den Ressortbereich Asyl und Integration übernommen hat, sei sein Wunsch gewesen, sagt Waldhäusl. Als es um die umstrittene Flüchtlingsunterkunft in Drasenhofen gegangen sei, habe ihm die Landeshauptfrau die Gelbe Karte gezeigt. Aber da er weiter "ruhig im Sinne von Niederösterreich" gehandelt habe, "hat die Landeshauptfrau gemerkt, dass es ganz gut ist, dass der Waldhäusl für dieses Ressort verantwortlich ist".
Wegen der Unterkunft Drasenhofen musste er ja sogar vor Gericht, wurde aber – noch nicht rechtskräftig – freigesprochen.
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