Das Eier-Gate flog laut NÖN deshalb auf, weil auf manchen Eiern trotz der Farbe ein Code zu sehen war. Jedes Ei trägt eine aufgestempelte Nummer. Die erste Ziffer gibt die Haltungsform an. 0 steht für Bio-Betriebe, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Auf einigen ÖVP-Eiern war zu erkennen, dass diese aus türkischer Käfighaltung stammen dürften.
Wie konnte das passieren?
„Wir haben ausschließlich niederösterreichische Freilandeier gekauft. Beim Einfärben sind die Eier in diesem Betrieb aber scheinbar vertauscht worden“, berichtet ein Sprecher der niederösterreichischen Volkspartei.
Der Firma sei der Fehler „extrem peinlich“, aber die meisten Eier seien noch vor der Auslieferung aus dem Verkehr gezogen worden – aber eben nicht alle. „Für diesen Fehler entschuldigen wir uns auch“, heißt es.
Die SPÖ nahm den Fauxpas freilich mit Genuss auf. „Wenn eine angeblich christlich-soziale Partei zum Osterfest Eier aus türkischer Massentierhaltung statt von niederösterreichischen Freilandbetrieben verteilt, dann ist das ein direkter Angriff auf die Bauern und Bäuerinnen in Niederösterreich“, sagte Landesgeschäftsführer Wolfgang Zwander. Geklärt wissen will die SPÖ aber auch, wie Eier aus der Türkei überhaupt in einen Betrieb nach Niederösterreich gelangen konnten.
„Die fehlerhafte Lieferung wurde reklamiert und aufgeklärt“, lautete daraufhin die Antwort der Volkspartei.
Während die Parteien noch im Clinch liegen, kritisierte der Bauernbund, eine Teilorganisation der ÖVP, per Aussendung die „Weltreise im Supermarktregal“. Die Rede ist von „Spargel aus Peru, Birnen, Pfirsichen und Trauben aus Südafrika, Heidelbeeren aus Marokko und Peru, Brombeeren aus Mexiko. Ein aktueller Lokalaugenschein des nö. Bauernbundes deckt eine wahre Weltreise in den Supermarktregalen auf“, heißt es da. „Diese Importe seien ein Schlag ins Gesicht der Bauern, die sich 365 Tage im Jahr für unsere Versorgungssicherheit auf den Feldern und in den Ställen einsetzen“, kritisiert Direktor Paul Nemecek.
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