Wasser ist nicht bedenklich

Mögliche krebserregende PAK-Keime im Trinkwasser der Donau Chemie in Pischelsdorf. Zusätzlich Keime in einem Trinkwasserbrunnen in Kleinschönbichel (allerdings durch Kanalarbeiten)
Zehn weitere Brunnen am Gelände der Donau Chemie wurden untersucht. Laut den Behörden hat das Wasser wieder Trinkwasserqualität.

Zehn weitere Brunnen am Gelände der Donau Chemie wurden untersucht. Laut den Behörden hat das Wasser wieder Trinkwasserqualität.Sie heißen polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, und sind krebserregend. Geringe Mengen dieser Stoffe wurden – wie berichtet – im Trinkwasser im Industriepark der Donau Chemie in Pischelsdorf nachgewiesen. Seit Jänner dürfen die Mitarbeiter am Betriebsgelände kein Leitungswasser trinken, Duschen ist verboten. Auch in Hausbrunnen der angrenzenden Orten Pischelsdorf und Kleinschönbichl (Gemeinde Zwentendorf) wurden geringe Mengen von PAK gefunden.

Keine Freigabe

Nachdem zehn weitere Brunnen der Donau Chemie untersucht wurden, gaben die Behörden am Freitag Entwarnung. „Es schaut gut aus. Die Werte sind derzeit normal. Trinkwasserqualität ist gegeben“, sagt der Tullner Bezirkshauptmann Andreas Riemer. Aber: Auch in diesen Proben wurden geringe Mengen PAK nachgewiesen. Wie hoch die Konzentration von PAK-Stoffen im Wasser ist und ob der Grenzwert über- oder unterschritten wird, wollte kein Verantwortlicher der Donau Chemie sagen. Laut Regina Sommer vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie der MedUni Wien liegt der Grenzwert bei 0,1 Mikrogramm pro Liter (das ist ein Vorsorgewert, das heißt mindestens 70 Jahre lang können täglich zwei Liter Wasser mit dieser Konzentration getrunken werden, ohne an Krebs zu erkranken).

Das Leitungswasser am Betriebsgelände der Donau Chemie ist noch nicht freigegeben. Eine Besprechung mit Medizinern und Sachverständigen wurde für Dienstag angesetzt.
Unklar ist jedenfalls , wie die gesundheitsschädlichen Stoffe überhaupt ins Wasser kommen konnten. „PAK-Stoffe stammen von Steinkohleteer. Aber damit arbeiten wir gar nicht“, sagt der Werksleiter der Donau Chemie, Eduard Machat.
In Kleinschönbichl wurde ein mit Keimen verseuchter Hausbrunnen gesperrt – der Besitzer klagt über Kopfweh beim Duschen. Die Behörden überprüfen das Wasser nun auf chemische Inhaltsstoffe. Ein Zusammenhang mit dem verseuchten Wasser der Donau Chemie wird derzeit ausgeschlossen.

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