350 Jahre alte Baumpresse renoviert und in Betrieb genommen

Mehrere Menschen stehen in der Maische der Baumpresse und zertreten grüne Trauben.
Einmal im Jahr wird die historische Baumpresse am Nikolaihof in Betrieb genommen, um Wein auf traditionelle Weise herzustellen.

Um auf traditionellem Weg Trauben für die Herstellung von Wein zu keltern, braucht es im Kern zwei Dinge: Handarbeit und Zeit. Was heute regulär in einigen Stunden erledigt ist, konnte früher gut und gerne einen halben Tag in Anspruch nehmen. Etwa, wenn mit einer Baumpresse gearbeitet wurde. Bei der historischen Vorrichtung wird manuell Druck auf die Trauben ausgeübt – beispielsweise mittels Pressstein oder Pressscheite.

Eines dieser traditionellen Keltergeräte ist bis heute auf dem Nikolaihof in Mautern zu finden. Vor rund 350 Jahren wurde die Presse laut den Eigentümern aus einer Ulme hergestellt. Die über zwölf Meter lange Konstruktion diente bis 1988 zur Aufbereitung der gesamten Weinernte. Bei der Hofübernahme von Nikolaus Saahs 2005 war die Baumpresse noch vollständig intakt. Seither wird das traditionelle Gerät einmal jährlich in Betrieb genommen.

Mehrere Menschen stehen in dem Maischebecken der historischen Weinpresse.

Vor dem Einsatz der Presse können die Trauben mit den Füßen vorab zerstampft werden.

Heuer wurden sowohl der Pressboden als auch der Presskorb erstmals erneuert, um die historische Konstruktion auch in den kommenden Jahrzehnten nutzten zu können.  „So bleibt nicht nur ein Stück Handwerkskunst, sondern auch ein lebendiges Stück Geschichte erhalten“, freut man sich seitens des Nikolaihofs.

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