Bankmitarbeiterin zweigte 1,2 Millionen Euro ab

THEMENBILD: POLIZEI / SICHERHEIT
59-jährige Ex-Filialleiterin überließ das Ersparte ihrer Kunden einer guten Bekannten. Beide Frauen in U-Haft.

Einen ungeheuerlichen Fall von Untreue arbeiten derzeit Ermittler des nö. Landeskriminalamtes auf. Eine Ex-Filialleiterin einer großen Bank im Bezirk Amstetten soll in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1,2 Millionen Euro an Kundengeldern abgezweigt und einer guten Bekannten für deren Spielsucht überlassen haben. Die 59-jährige Bankangestellte selbst behielt sich nichts von dem Geld, im Gegenteil. "Sie hat zu allererst etwa 200.000 Euro von ihrem eigenen Ersparten der Frau überlassen. Erst als sie selbst kein Geld mehr hatte, bediente sie sich am Geld der Sparer und Bankkunden", erklärt ein Ermittler.

Bei der Bekannten der Frau handelt es sich um eine 32-jährige dreifache Mutter. Sie war Kundin in der Bankstelle der Filialleiterin, die im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen geschlossen wurde. "Unsere Prüfmechanismen und die Innenrevision sind darauf hin auf Unregelmäßigkeiten gestoßen. Durch einen Anlassfall wurde das Fehlverhalten der Mitarbeiterin dann bestätigt. Es wurde hauptsächlich Geld von lange unbewegten Sparbüchern abgezweigt", erklärt der Direktor der Bank im Gespräch mit dem KURIER.

Die Angestellte war voll inhaltlich geständig. Durch ihr geschicktes Vorgehen und ihr Insiderwissen hatte sie es geschafft, dass das Fehlen der riesigen Geldsummen jahrelang unbemerkt blieb. Wie es der 32-jährigen Spielsüchtigen gelang, der Bankangestellten eine derart große Geldsumme heraus zu locken, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Die Bank ist jedenfalls für den Schaden an ihren Kunden aufgekommen und hat die fehlenden Gelder zurück erstattet.

Ermittler des Landeskriminalamtes haben vergangene Woche beide verdächtigen Frauen festgenommen. "Sie sitzen wegen des Verdachts der Untreue beziehungsweise wegen Betrugs in Untersuchungshaft", erklärt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

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