Bande stahl 26 Audis in Niederösterreich

Aktion scharf auf der Wiener Donauinsel
Zehn Fahrzeuge wurden in Polen sichergestellt. Neun Beschuldigte sind in Haft.

Niederösterreichische Kriminalisten haben einer polnischen Bande das Handwerk gelegt, der 26 vollendete und fünf versuchte Diebstähle von Autos der Marke Audi in neun Bezirken des Bundeslandes zur Last gelegt werden. Die Taten wurden von September 2019 bis Jänner 2020 verübt. Neun von zwölf Beschuldigten sind nach Angaben vom Freitag in Haft.

Laut Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, hatten sich die Täter sogenannter Funkstrecken-Verlängerer bedient. Mit den mehrere Tausend Euro teuren Geräten könne die Elektronik von Fahrzeugen überlistet werden, die mit Keyless-Go-Systemen ausgestattet sind. Die Diebstähle würden "schnell und unkompliziert" erfolgen.

Haijawi-Pirchner wies in einer Pressekonferenz auch darauf hin, dass die Beschuldigten im Alter von 23 bis 59 Jahren über Messenger-Dienste und Internet-Telefonie kommuniziert hätten. Das sei für die Polizei nicht zu überwachen, weil es dafür keine rechtliche Möglichkeit in der Strafprozessordnung gebe.

670.000 Euro Schaden

Den entstandenen Gesamtschaden bezifferte der LKA-Chef mit 670.000 Euro. Zehn der gestohlenen Audi im Wert von 285.000 Euro seien in Polen sichergestellt worden.

Die Diebstahlserie hatte Mitte Jänner ihr Ende. Damals waren vier Beschuldigte mit zwei zuvor im südlichen Niederösterreich gestohlenen Audi im Burgenland angehalten worden. Unter ihnen waren auch die Techniker, die imstande sind, entsprechende Manipulationen an der Elektronik durchzuführen, um Fahrzeuge starten zu können. Zudem wurden Funkstrecken-Verlängerer sichergestellt, so Haijawi-Pirchner.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) sprach bei der Pressekonferenz von "komplexen Fällen". Er strich die internationalen Ermittlungen heraus, die zur Klärung der Diebstähle geführt hätten.

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