Bad Vöslau: Liste Flammer holt sich ÖVP als Partner

In eine neue Situation brachte die Wahl am 26. Jänner die Liste Flammer in Bad Vöslau. Zwar verlor man nur 1,22 Prozentpunkte, aber doch ein Mandat und damit auch die seit der Gründung 1985 bestehende absolute Mehrheit. Mit 46,63 Prozent und 18 von 37 Mandaten behauptete man klar den ersten Platz, musste sich aber einen Partner für eine Mehrheit im Gemeinderat suchen. Dieser wurde nun in der ÖVP gefunden.
"Wir haben mit alle Fraktionen Gespräche geführt und in der ÖVP einen guten Partner, mit dem wir uns rasch einig werden konnten", sagt Bürgermeister Christian Flammer. "Mit dieser Koalition schaffen wir eine stabile Basis für die kommenden fünf Jahre." Dabei gab es in der Bad Vöslauer Volkspartei nach der Wahl, bei der man zwei von vier Mandate verlor, eine personelle Änderung an der Spitze. Langzeit-Obmann Karl Lielacher hatte seinen Rückzug erklärt, der neue VP-Chef ist Philipp Schottleitner. In zentralen Themen haben man rasch Konsens gefunden, "die Koalition steht für Stabilität und Fortschritt." Der IT-Experte wird Stadtrat für ein neues Ressort Digitalisierung.

Vize Thomas Mehlstaub und Bürgermeister Christian Flammer mit Philipp Schottleitner
Weiter nur ein Vize
Es bleibt mit Thomas Mehlstaub von der Liste Flammer weiter bei einem Vizebürgermeister. Ob es auch weiterhin elf Stadträte geben wird, sei noch nicht fix, so Flammer. Vielleicht gebe es auch mehr, weil sieben Fraktionen im Gemeinderat vertreten sind.
Die neuen Partner betonten, dass man sich bei den inhaltlichen Schwerpunkten einig sei und große Vorhaben wie das Stadtquartier Nord mit Neugestaltung des ehemaligen Kammgarn- und Mineralwasser-Areals sowie die weitere Zentrumsgestaltung weiter verfolgen werde. Eines der ersten Themen, das man angehen will, ist die Parkplatzsituation.
Kritik der Opposition
Wenig Applaus gab es von den anderen Parteien. Die Grünen sprachen von einer "Partnerschaft zum Machterhalt", die FPÖ bezeichnete die Zusammenarbeit als "Koalition der Verlierer", die SPÖ kritisierte, dass man die Kooperation verkündet habe, ohne andere Parteien einzubeziehen. Und die "Liste Bad Vöslau" (LBV), die beim erstmaligen Antreten sechs Mandate erreichte, will "ein wachsames Auge auf die neu gebildete Allianz werfen".
Bürgermeister Flammer betonte, dass man sämtliche Fraktionen miteinbeziehen und den Dialog suchen will. Auch wenn mit der Entscheidung nicht alle glücklich seien, sollte man bedenken, "dass der Wahlkampf vorbei ist". Und: "Ich habe 1.363 Vorzugsstimmen bekommen und damit deutlich mehr als die gesamte zweitstärkste Fraktion (LBV 976 Stimmen, Anm.). Das sehe ich schon als einen Auftrag."
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