Angeblich geplanter Amoklauf in Mistelbach: Mehrfacher Mordversuch laut Anklage

Angeblich geplanter Amoklauf in Mistelbach: Mehrfacher Mordversuch laut Anklage
18-Jähriger mutmaßlicher Schütze war laut Gutachten zurechnungsfähig.

Jener 18-jährige Bursche, der am 9. Mai einen Amoklauf bei einer Mistelbacher Schule geplant haben soll, muss sich wegen mehrfachen versuchten Mordes im Landesgericht Korneuburg verantworten. Die Anklage ist fertig.

Sein Motiv: "Allgemeine Lebensunzufriedenheit", wie er der psychiatrischen Gutachterin erklärte. Er habe sich von allen schlecht behandelt gefühlt - und wollte sich anscheinend rächen. Der junge Mann war laut Gutachten zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsfähig.

Am 9. Mai soll Mario S. deshalb mit einer Schrotflinte (diese soll er eine Woche zuvor besorgt haben) nach Mistelbach zum Bundesschulzentrum gefahren sein. Er war dort selbst ein halbes Jahr lang Schüler. Und dort hielt er nach Opfern Ausschau. Laut seinen eigenen Aussagen hätte er niemand bestimmten im Visier gehabt. Er habe "möglichst viele Personen" treffen wollen.

Doch es traf nur einen - der 19-jährige Schüler wurde von mehreren Dutzend Schrotkugeln getroffen. "Ich dachte, es hat der Blitz eingeschlagen. Dann habe ich die Kugel in der Wange gespürt", schilderte er dem KURIER. Sein Glück - und das der anderen Schüler: Die Waffe hatte eine Ladehemmung. Sonst wären höchstwahrscheinlich weitere Schüsse gefallen. Der 18-Jährige ergriff die Flucht und wurde nur wenig später in Wien verhaftet.

Das Vorbild des Grundwehrdieners dürften Schul-Amokläufer aus den USA gewesen sein. Entsprechend hatte er auch einen dunklen Trenchcoat angezogen.

Termin für den Prozess gibt es noch keinen.

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