Andere Staatsanwaltschaft ermittelt gegen FPÖ-Mann

ÖBB-Werbeplakat wurde angefeindet
Anzeige zu ÖBB-Posting des Amstettener Stadtrats Weber liegt bei Staatsanwaltschaft Linz.

„Wenn ich könnte, würde ich das alles zurückdrehen. Das war ein Blödsinn. Ich bin emotional am Boden.“ Der Amstettener FPÖ-Stadtrat Bruno Weber hat sich selbst mit einem vielfach als rassistisch beurteilten Facebook-Posting unerwünschte Popularität verschafft. Wie berichtet, beschimpfte Weber ein gleichgeschlechtliches Paar mit Kleinkind auf einem ÖBB-Werbeplakat als „Schwuchteln“ und „Neger“ und schrieb, „mir graust“.

Dem Bedauern des FPÖ-Kammerrats und NÖ Krankenkassenvorstands stehen viele Rücktrittsaufforderungen und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft entgegen. „Bei mir hat es ausgehakelt, als ich das Plakat gesehen habe. Das dürfte natürlich nicht passieren, aber ich hatte viel im Kopf“, schildert Weber.

Der „Aushakler“ beschäftigt nun die Staatsanwaltschaft Linz. Der Akt über die Anzeige einer Privatperson gegen Weber sei eingetroffen, sagt Philip Christl, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz. „Wir haben einen Ermittlungsauftrag an das LVT (Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, Anm.) erteilt“, berichtet er. Die Zuständigkeit wanderte deshalb von St. Pölten nach Linz, weil die Facebookseite, auf der Weber seinen Kommentar gepostet hat, einem Linzer FPÖ-Gemeinderat gehört.

Weber selbst wurde bereits von der Staatsanwaltschaft informiert, aber noch nicht einvernommen, wie er sagt. Sein angekündigtes Bußgeld von 1500 Euro für den Verein „Licht für Kinder“ habe er noch nicht überwiesen, aber bereits Kontakte geknüpft.

Persönlich erhalte er viele eMails mit Durchhalteparolen, er wisse auch von kritischen Briefen an Ministerien und ÖBB zum Werbeplakat, berichtet Weber. Er selbst bekomme aber auch noch viele Botschaften, „die trotz meiner Entschuldigung keine Toleranz kennen“.

Wolfgang Atzenhofer

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