AMS zahlt bei Ausbildung von 600 neuen Fachkräften mit
Für Marina Mick aus dem Bezirk Tulln erfüllt sich ein Wunsch: „Ich habe mich schon lange für Kosmetik und Fußpflege interessiert und wollte das machen. Jetzt gibt es die Gelegenheit dazu“, sagt die 45-Jährige, die wegen Rückenproblemen nicht mehr im Verkauf arbeiten kann. Sie holt im Kosmetikbetrieb von Karin Vogel in Stockerau eine Berufsausbildung nach.
„Ihre Feuerprobe in der Osterwoche hat sie bravourös gemeistert“, sagt Micks neue Chefin. Sie bildet Mick selbst aus, weil sie dringend Mitarbeiter braucht.
Insgesamt 600 Arbeitssuchende sollen 2019 und 2020 geschult werden, um den Fachkräftemangel im Lande zu mildern. Die Kosten teilen sich die Betriebe und das AMS.
Ausbau des Modells
„Arbeitsnahe Qualifizierung“ (Aqua) heißt das Ausbildungsmodell, das beim AMS bereits einige Zeit läuft. „Der Beschäftigungsgrad nach der Ausbildung in Unternehmen ist mit 85 Prozent sehr gut. Deshalb bauen wir das Modell aus“, erklärt Sven Hergovich, Chef des AMS NÖ, das dafür mit Wirtschafts- und Arbeiterkammer kooperiert. Dabei unterstützt das AMS die meist kleinen Unternehmen auch beim Erstellen des Ausbildungsplanes, führt die passenden Personen zusammen und begleitet beratend.
Zur Anwendung kommt das Modell aber nur, wenn es keine Arbeitssuchenden mit passender Qualifikation gibt. Die Ausbildung dauert mindestens 13 Wochen, maximal die halbe Dauer der regulären Lehrzeit. Es gibt auch die Möglichkeit zum Lehrabschluss.
Bedarf
„70 Prozent unserer Betriebe suchen Fachkräfte. Bei diesem Modell lernen die Jobsuchenden im Betrieb genau das, was dort gebraucht wird“, lobt Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl. „Das Modell schafft Arbeitsplätze mit Treffsicherheit, weil Menschen punktgenau abgeholt werden“, findet Markus Wieser, Arbeiterkammerpräsident und ÖGB-Vorsitzender in NÖ.
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