Der Alpenbockkäfer (Rosalia alpina) zählt zu den größten heimischen Käferarten und ist aufgrund seiner markanten, blau-grau gemusterten Färbung leicht zu erkennen. Jedes Exemplar weist dabei ein individuelles Muster auf. Die auffälligen Tiere gehören zur Familie der Bockkäfer und tragen charakteristisch lange, nach hinten gebogene Fühler.
Im Nationalpark Donau-Auen wird die seltene Art seit mehreren Jahren wissenschaftlich begleitet. Beobachtungen durch die Bevölkerung können helfen, mehr über ihre bevorzugten Lebensräume und Brutbäume zu erfahren – und so gezielte Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.
Kurzes langes Leben
Der Lebenszyklus des Alpenbockkäfers ist bemerkenswert: Die Weibchen legen ihre Eier in sonnenexponiertes, abgestorbenes Holz. Bis der Käfer von der Larve zum ausgewachsenen Exemplar herangereift ist, vergehen drei bis fünf Jahre. Der erwachsene Käfer lebt dann aber nur etwa zehn Tage bis wenige Wochen.
Da sein Lebensraum – liegendes oder stehendes Totholz – durch forstwirtschaftliche Nutzung zunehmend verschwindet, gilt die Art EU-weit als gefährdet. Im Gebiet des Nationalparks nutzt sie unter anderem abgestorbene Eschen zur Fortpflanzung.
Beobachtungen melden
Dennoch mehren sich inzwischen auch die Beobachtungen des gern gesehenen Gastes im Gebiet der Donau-Auen. Die Verantwortlichen hoffen nun, durch die neue Online-Meldeplattform und die Mitwirkung zahlreicher Käferfreundinnen und -freunde ein noch genaueres Bild über den Bestand und die Entwicklung des Alpenbockkäfers in Ostösterreich zu erhalten.
Der Zeitpunkt ist jedenfalls gut gewählt: Der Käfer ist nur wenige Wochen im Jahr aktiv, die beste Beobachtungszeit liegt zwischen Juni und Juli.
Interessierte sind eingeladen, Sichtungen des Alpenbockkäfers online zu melden. Die Plattform ist unter https://tinyurl.com/5n7xn7z5 erreichbar. Ein Foto-Upload ist dabei besonders hilfreich, um die Sichtungen eindeutig zu bestimmen.
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