Erneuter Alko-Unfall: FPÖ-Landtagsabgeordneter legt in NÖ Mandat nieder

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Michael Sommer zieht sich aus der Landespolitik zurück. Im Sommer des Vorjahres wurde ihm schon einmal der Führerschein abgenommen.

"Keine Ausreden", heißt es in einer Aussendung des FPÖ-Landtagsabgeordneten Michael Sommer von Sonntag - und tatsächlich lässt sich eine solche auch nur schwer finden. Sommer legt sein Mandat zurück, nachdem er zum zweiten Mal im alkoholisierten Zustand einen Autounfall gebaut hat. 

Zum ersten Vorfall war es im vergangenen Juni gekommen: Sommers weißer Tesla war auf der Nordbrücke in ein anderes Auto gekracht. Der mit zwei Promille alkoholisierte Lenker hatte im Vorfeld einen Reifen verloren und war zur Zeit des Crashs nur mehr auf der Felge unterwegs. Die Fahrt endete ohne Verletzte. 

Dass es sich dabei um den heute 29-jährigen Sommer aus dem Bezirk Hollabrunn handelte, der mit der Landtagswahl im März 2023 ins Landesparlament einzog, bestätigte die FPÖ damals. Sommer war zu dem Zeitpunkt Wirtschafts- und Jugendsprecher der Landespartei, außerdem Gemeinderat in Hollabrunn. Ihm wurde nach dem Vorfall der Führerschein abgenommen. 

Keine Konsequenzen nach erstem Unfall

Politische Konsequenzen gab es hingegen nicht; Sommer durfte im Amt bleiben. Parteikollege und Nationalratsabgeordneter Christian Lausch, ebenfalls aus dem Bezirk Hollabrunn, war damals sicher, dass Sommer aus seinem Fehler gelernt habe, wie er gegenüber den NÖN sagte: „Wegen eines Fehltritts werden wir sicher nicht einen unserer besten Abgeordneten hergeben.“

Nun hat sich das Blatt aber gewendet, denn Sommer war am Samstagabend erneut in einen Unfall verwickelt - und saß erneut alkoholisiert hinter dem Steuer. Verletzt wurde dabei niemand, es entstand ein Sachschaden.

Am Sonntag gab er bekannt, sich aus der Landespolitik zurückzuziehen. „Ich möchte mich aufrichtig für mein Verhalten und meine Handlung entschuldigen“, so Sommer in einer Aussendung. Er habe einen schweren Fehler gemacht. "Keine Ausreden, Strafe muss sein, ich lege mein Landtagsmandat nieder."

Er habe bei der Ausübung seines Mandats die eigenen Grenzen der Belastbarkeit ignoriert und überschritten, erklärt er. "Mir war ein geradliniger Weg immer wichtig, dazu gehört aber auch, diesen Maßstab vor allem bei sich selbst anzusetzen", so Sommer. 

Wer im Landtag nachfolgt, soll in den nächsten Wochen in den Gremien geklärt werden, hieß es auf APA-Anfrage.

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