Entsetzen nach IS-Attentat: "Villach hat seine Unschuld verloren"

Trauer nach Anschlag in Villach
Fassungslosigkeit herrscht am Tag nach dem Messerattentat in der Draustadt Villach. Die Tat eines 23-jährigen Syrers, der einen 14-Jährigen tötete und fünf Personen verletzte, hat die zweitgrößte Stadt Kärntens ausgerechnet zur fröhlichsten Zeit des Jahres getroffen.

Villach trägt Trauer.
Schock und Trauer hängen über Villach
Es ist einer der belebtesten Orte in Villach: Der untere Hauptplatz und die Draubrücke, wo sich gerade am Wochenende Massen an Menschen tummeln. Doch diesen Sonntag hängen Schock und Trauer über der Stadt wie der Hochnebel. Die bunten Faschingsfahnen an der Draubrücke wurden abgenommen, nur eine einzelne schwarze Fahne weht im Wind.
Viele Villacher sehen sich den Tatort an
Immer wieder kommen, unter dem Läuten der Glocken der nahen Stadtpfarrkirche, Villacherinnen und Villacher an den Tatort. Die Trauer ist fast greifbar, das Entsetzen steht den Menschen ins Gesicht geschrieben. Auch Schulfreunde des getöteten Jugendlichen sind da. Das Kerzenmeer wächst stetig. Unter den Trauernden ist auch der sichtlich betroffene Bürgermeister Günther Albel (SPÖ). "Die Tat hat Villach mitten ins Herz getroffen. Villach hat seine Unschuld verloren", formuliert er.
Zur Trauer gesellt sich Wut über den Messerangriff
Zur Emotion der Trauer mischt sich aber auch Wut - und der Ruf nach strengerem Durchgreifen. Diese Diskussion wird Villach und wohl auch ganz Österreich noch weiter beschäftigen. Zuerst ist man aber dabei, die unfassbare Tat zu bewältigen. Für kommende Woche ist ein Trauerzug in der Draustadt geplant, in den Schulen soll es bei Bedarf auch psychologische Betreuung geben.
Kann der Faschingsumzug nach dieser Tat stattfinden?
Wie geht es nun in Villach weiter? Es scheint bei diesen Szenen unvorstellbar, dass in genau zwei Wochen Kärntens größter Faschingsumzug am Ort des Messerattentats vorbeiziehen soll. Und auch am Samstagabend war eine Faschingssitzung im Congress Center - in Sichtweite der Draubrücke - im vollen Gange, als die Nachricht des Angriffs eintraf. Nachdem das Ausmaß der Tat feststand, wurde die Sitzung abgebrochen.
(Von Peter Lindner/APA)
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