Gemeinsam lernen macht doppelt Spaß

Zur Eröffnung des KURIER-Lernhauses in St. Pölten kam viel Prominenz.
In der Otto-Glöckel-Schule in St. Pölten erhalten Kinder aus benachteiligten Familien „Nachhilfe“.

Zum Beginn gab’s ein Lied für die Gäste: „Wir werden immer größer, jeden Tag ein Stück“, sangen die Schüler zur offiziellen Eröffnung des Lernhauses in der Otto-Glöckel-Schule St. Pölten. Dort werden zehn Buben und Mädchen eine Etappe auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben begleitet: Sie erhalten Hilfe bei den Hausaufgaben und lernen mit ihren Betreuern und Mitschülern für die nächste Schularbeit.

Die Hilfe zeigt Wirkung. Direktorin Karin Deminger bemerkt, „dass die Kinder selbstsicherer werden. Sie wissen: Hier können sie die Betreuer fragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben und kommen am folgenden Tag mit den gemachten Hausübungen in die Schule. Das gibt Selbstvertrauen und der Lernerfolg steigt.“

Aber nicht nur das. Im Lernhaus wird auch gespielt, geturnt und „verreist“: Ein Mal im Monat gibt es kleine Ausflüge. „Die Schüler trainieren so nebenbei Deutsch – die Sprache, in der die Kinder in Lernhaus und Schule kommunizieren. Rund elf verschiede Nationen drücken hier gemeinsam die Schulbank“ erzählt die Direktorin.

Lieblingsfach Deutsch

Deutsch wurde für viele Lernhauskinder sogar zum Lieblingsfach, etwa für die elfjährige Zeynep: „Ich schreibe gerne Geschichten“, erzählt sie. Ihre neunjährige Freundin Karina aus Tschetschenien rechnet dagegen am liebsten. Aber egal ob Mathe oder Deutsch: „Ich bin in der Schule besser geworden“, sagt die zehnjährige Yeliz stolz. So gut, dass sie jetzt anderen beim Lernen helfen kann. Seit Oktober kommen die Volksschüler hierher. „Zu Beginn waren sie skeptisch und befürchteten, dass das zusätzlicher Stress ist. Doch mittlerweile sehen sie die zwei Stunden am Nachmittag hier als Unterstützung.“ Die Kinder sind so begeistert, dass noch mehr kommen wollen. Doch viel mehr Kinder zu betreuen, ist kaum möglich. Darauf weist Lernhaus-Leiterin Franziska Riegler hin: „Qualität ist uns jedenfalls wichtiger als Quantität.“ Qualität heißt für Riegler, dass sie für jedes Kind ausreichend Zeit hat: „Nur so entsteht eine Beziehung zwischen den Kindern und uns. Die Beziehung ist die Basis für erfolgreiches Lernen.“

Qualität kostet natürlich Geld. Dafür sorgen Sponsoren, deren Vertreter zur Eröffnung kamen: Raiffeisen-Obmann Erwin Hameseder, nö. Soziallandesrätin Barbara Schwarz, St, Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler, Stefan Zach von der EVN , KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter und Peter Kaiser, Josef Kronister und Sebastian Frank vom Roten Kreuz.

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