Die gute Nachricht für die Ortschefs: Alle haben bei der Bürgermeisterdirektwahl besser abgeschnitten als ihre Partei. Einige erlebten am Sonntag aber eine böse Überraschung – allen voran der zweite Landtagspräsident Georg Rosner (ÖVP, Oberwart), der 3. Präsident Kurt Maczek (SPÖ, Pinkafeld) und Gerhard Hutter.
„Das Ergebnis ist sehr enttäuschend“, sucht der 67-jährige Maczek noch nach einer Erklärung. Der frühere Klassetorwart des SC Pinkafeld hatte die erzschwarze Stadt 2002 gedreht, diesmal konnte er bei der Direktwahl mit 50,1 Prozent der Stimmen (-11,3) eine Stichwahl gerade noch abwenden. Seine ÖVP-Landtagskollegin Carina Laschober-Luif (41) kam, sah und hätte fast gesiegt; die Biobäuerin konnte im Vergleich zum ÖVP-Bürgermeisterkandidaten von 2017 fast 22 Prozentpunkte zulegen. Im Gemeinderat lief es für die SPÖ noch schlechter, sie verlor die absolute Mehrheit und hält wie die ÖVP bei 11 Mandaten. „Ich habe die ÖVP-Kandidatin auf keinen Fall unterschätzt, ich weiß, dass sie sehr umgänglich ist“, sagt Maczek. Aber er habe seinen Wahlkampf so angelegt „wie immer“ und auch bei den Hausbesuchen nicht nachgelassen. Er werde alle versprochenen Projekte umsetzen und wie geplant ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin übergeben. Im Auge habe er schon jemanden, so Maczek, Namen will er noch keine nennen. Allerdings hat die SPÖ im Gemeinderat keine Mehrheit mehr, im Jahr vor einer Kommunalwahl wird ein Bürgermeisterwechsel aber vom Gemeinderat beschlossen.
Maczeks Kollege Georg Rosner (60) hat in Oberwart ebenfalls die Mehrheit im Gemeinderat verloren und ist jetzt mit der SPÖ gleichauf, die FPÖ ist das Zünglein an der Waage. „Das schreckt mich nicht“, sagt Rosner, auch in seiner ersten Amtszeit habe er sich wechselnde Mehrheiten suchen müssen. In der Direktwahl (57,7 Prozent) musste Rosner nur ein leichtes Minus von 0,4 Prozentpunkten hinnehmen.
Dass seine Liste LIBS die Mehrheit im Sauerbrunner Gemeinderat verloren hat, wundert Gerhard Hutter nicht sehr, denn der grüne Teil der LIBS habe sich abgespalten und diesmal selbst kandidiert. Deren zwei Mandate fehlen der LIBS jetzt. Bei der Bürgermeisterwahl musste Hutter (56) mit minus 7,7 Prozentpunkten zwar ordentlich Federn lassen, hält aber immer noch bei komfortablen 59,4 Prozent – trotz dreier Gegenkandidaten.
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