Die Überschuldung der Bank betrug rund 700 Millionen Euro, etwa 400 Gläubiger haben Forderungen von 820 Millionen Euro angemeldet. Die Masseverwalter Gerwald Holper und Michael Lentsch mussten alles verwerten, um den Schaden zumindest ein bisschen kleiner zu machen.
Dazu gehörten auch die Filialen der insolventen Commerzialbank.
In zwei der neun Standorte im Bezirk Mattersburg war die Bank nur Mieter – in Mattersburg und Forchtenstein. Von diesen Filialen konnte nur das Inventar versteigert werden. In Forchtenstein hat inzwischen übrigens die Volkshilfe einen Stützpunkt für Hauskrankenpflege eingerichtet. Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst hatte als Landtagspräsidentin den U-Ausschuss zur Commerzialbank geleitet.
Aber was ist mit den sieben anderen früheren Filialen der Pleitebank passiert und wie viel Geld ist aus den Verkäufen in die Masse geflossen?
Die Filiale in Loipersbach hat 60.800 Euro eingebracht. Ein gewerblicher Unternehmer aus Ungarn will Wohnungen einrichten und den Keller betrieblich nutzen.
Das Gebäude in Schattendorf an den Mann zu bringen, war besonders schwierig: Das dreigeschoßige Haus aus dem Jahr 1967 wurde am Bezirksgericht Mattersburg um rund 175.000 Euro zwangsversteigert. Neuer Eigentümer ist ein Landwirt aus Oberösterreich, der mit dem Gebäude noch keine fixen Pläne hat. „Ich bin froh, dass ich’s habe“, sagt er.
Auch die Filiale in Baumgarten ist an einen privaten Käufer gegangen – diesmal aus dem Ort selbst. Laut Aufstellung der Masseverwalter wurden 271.000 Euro erlöst.
In Draßburg hat die Gemeinde um 150.000 Euro zugeschlagen und nutzt die ehemalige Bankfiliale seither als Standort für den Postpartner und als Archiv.
In Zemendorf-Stöttera ist gleich das gesamte Gemeindeamt in die ehemalige Commerzialbank übersiedelt. Die Masseverwalter konnten 680.000 Euro verbuchen. Das Gebäude war in einem Top-Zustand, man musste fast nichts ändern. Sogar der Bankomat blieb erhalten, freilich von einer anderen Bank betrieben.
In Hirm, Puchers Wohnort, hat eine regionale Firma die Immobilie um 535.000 Euro erworben. In Krensdorf wurde die Filiale um 95.000 Euro veräußert, dann weiterverkauft. In der Bank wird nun gewohnt.
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