Was Jugendliche über die Volksgruppen wissen
Was wissen Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren über die angestammten Minderheiten und deren Sprachen und welche Einstellung haben sie dazu? Antworten auf diese Fragen versucht die Jugendstudie „Lebenswelten 2020 – Werthaltungen junger Menschen in Österreich“ zu geben, die fürs Burgenland um den Aspekt der Minderheiten erweitert wurde.
Präsentiert wurden die wichtigsten Ergebnisse vom „Forum4Burgenland“, zu dem neben Pädagogischer Hochschule auch Bildungsdirektion und die drei burgenländischen Volksgruppen gehören.
Burgenlandkroatisch, Ungarisch und Burgenland-Romani werden von einem Großteil der befragten Jugendlichen im persönlichen und schulischen Umfeld als Bereicherung angesehen „und Mehrsprachigkeit im beruflichen Kontext als Chance“ wahrgenommen, erläuterte Herbert Gabriel, Vizerektor der Hochschule.
Aber: Gleichzeitig fühle sich nur etwas mehr als ein Viertel der mehrsprachigen Jugendlichen von Lehrern in ihrer Mehrsprachigkeit gefördert. Burgenländische Minderheitensprachen würden in der Wertigkeit demnach nicht auf einer Stufe mit der deutschen Sprache gesehen.
Über die Geschichte burgenländischer Minderheiten wissen Jugendliche nicht ausreichend Bescheid, ist eine weitere Erkenntnis. Daraus leite sich die Notwendigkeit ab, das Wissen über autochthone Minderheiten und deren Sprachen zum Bestandteil österreichischer Lehrpläne zu machen. „Wir brauchen Schulbücher und Unterrichtsmaterialien in der Sprache der jeweiligen Volksgruppe“, zog Martin Ivancsics, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Burgenländischen Kroaten, ein Fazit der Studie.
Bildungslandesrätin Daniela Winkler erinnerte daran, dass Identität des Burgenlandes „geprägt von landschaftlicher, kultureller und sprachlicher Vielfalt und dem friedlichen und harmonischen Zusammenleben der Volksgruppen“ sei.
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