„Voll lustig“ mit ernster Botschaft: Wie das Rote Kreuz Nachwuchs ausbildet

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Beim Landesjugendcamp des Roten Kreuzes in Eberau werden Nachwuchssanitäter auf den Ernstfall vorbereitet – mit viel Spiel, Spaß und Sozialkompetenz.

Von Gernot Heigl

Spielerisch wurde im Südburgenland dieser Tage Erste Hilfe gelehrt und bei Lagerfeuerromantik die Kameradschaft gestärkt. Eine lehrreiche Erfahrung für jene Nachwuchssanitäter, die am Landesjugendcamp 2025 des Roten Kreuzes Burgenland teilnehmen.

„Hier ist es total lustig. Wir haben richtig viel Spaß“, freut sich Bastian (11), einer von rund 40 Jugendlichen nach der ersten Übernachtung in einem Gemeinschaftszelt. Lachend fügt Ina (9) hinzu: „Einer hat voll geschnarcht. Da musste ich Kopfhörer aufsetzen.“ Und zeigt dann ob der nächtlichen Störgeräusche gemeinsam mit einigen anderen Buben und Mädchen im Alter zwischen neun und 18 Jahren gruppendynamisch auf den anwesenden Lagerleiter. 

Der nimmt es locker. „Schuldig“, gesteht Landesjugendreferent Lukas Herold achselzuckend ein. Im Camp-Quartier in der Wassererlebniswelt Südburgenland in Eberau (Bezirk Güssing) kommt eben auch der Humor nicht zu kurz.

Lernen fürs Leben

Aber abseits dieser lockeren Stimmung mit viel Spiel und Spaß hat dieses Zusammentreffen einen tieferen, ernsteren Sinn. „Wir wollen die Jugendlichen für unsere Aufgabe als Sanitäter sensibilisieren und sie dadurch später auch als freiwillige Mitglieder gewinnen“, erzählt Herold bei einem Lokalaugenschein im Zeltlager.

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Die Jugendlichen im Alter von neun bis 18 Jahren lernen beim Roten Kreuz viel Sozialkompetenz.

„Ein weiteres Ziel ist es, bei unseren Buben und Mädchen das Gespür für soziale Dienste zu wecken und ihnen spielerisch auch das Leben im Alter näherzubringen“, ergänzt Yvonne Bröthaler, zuständig für die operative Leitung des burgenländischen Jugend-Rot-Kreuzes, die vor Ort von zehn Betreuern unterstützt wird. 

Deshalb sind auch Lernparcours fixer Bestandteil des Vier-Tages-Programms. Darin enthalten sind Stationen wie Erste Hilfe inklusive Wiederbelebung an Dummys, die Versorgung von realitätsnah geschminkten Unfallopfern, einem Rollstuhl-Hindernislauf und einer Art Wissenstest über wesentliche Eckpunkte des Roten Kreuzes.

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Dazwischen ist natürlich ausreichend Platz für Unterhaltung, ehe am Lagerfeuer Marshmallows oder Steckerlbrot gegrillt beziehungsweise in der Küche Burger und sogar Steaks zubereitet werden. Probleme wegen des großen Altersunterschiedes der Jugendlichen gibt es keine. „Weil wir das Programm so abgestimmt haben, dass man sich gegenseitig ergänzt und nicht ausschließt“, schildert Bröthaler.

Jeder kann mitmachen

Burgenlandweit gibt es aktuell Rot Kreuz-Jugendgruppen in Güssing, Kohfidisch, Rechnitz, Oberpullendorf und Eisenstadt mit insgesamt an die 160 Mitglieder. „Wir wollen natürlich unsere Präsenz verstärken und in jedem Bezirk aktiv sein. Da jedoch alles auf ehrenamtlicher Basis beruht, ist es nicht immer einfach, Betreuer zu finden“, so Lukas Herold.

Unabhängig davon können sich Buben und Mädchen, die gerne Mitglied in den Jugendgruppen des Roten Kreuzes Burgenland werden wollen, „bei jeder Rettungsstation melden, wir nehmen dann mit ihnen Kontakt auf“. Weitere Informationen gibt es online unter diesem Link.

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