Enormer Anstieg: 33 Verkehrstote auf Burgenlands Straßen
2019 war ein schlimmes Jahr. 33 Tote auf burgenländischen Straßen sind ein trauriger Tiefpunkt, selbst langgediente Verkehrspolizisten können sich nicht an einen derart dramatisch hohen Blutzoll erinnern. Zumal zuvor ein deutlicher Rückgang von 25 (2017) auf 13 Tote (2018) zu verzeichnen war und „wir geglaubt haben, auf einem guten Weg zu sein“, reagierte der oberste Verkehrspolizist des Landes, Oberst Andreas Stipsits, am Mittwoch in der Landespolizeidirektion Eisenstadt betroffen auf die Entwicklung.
Jetzt liegt eine Auswertung der tödlichen Unfälle durch die Landesverkehrsabteilung vor, auf deren Grundlage die Polizei im heurigen Jahr gegensteuern will.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Hauptursachen der Unfälle mit Personenschaden waren Unachtsamkeit und Ablenkung; Vorrangverletzung und Rotlichtmissachtung sowie zu hohes Tempo.
- 25 der 33 Todesopfer starben im Alter zwischen 41 Jahren und 60 plus; diese letzte Gruppe ist mit 12 Toten am stärksten vertreten.
- Am gefährlichsten sind demnach Landesstraßen B (die früheren Bundesstraßen), wo 15 Menschen ihr Leben ließen. Auf Autobahnen gab es ein Todesopfer, auf Schnellstraßen fünf; davon allein vier bei einem Unfall auf der S 31 bei Weppersdorf Ende September.
- Der sicherste Bezirk ist Güssing ohne Todesopfer, in Eisenstadt und Eisenstadt Umgebung verunglückten zehn Menschen.
- Tagsüber (6-19 Uhr) starben 25 Menschen, abends und in der Nacht acht.
So reagiert die Polizei
Die Exekutive könne zwar nicht beeinflussen, ob ein Mensch bei einem Verkehrsunfall stirbt, das hänge von der Rettungskette oder dem Zustand des Fahrzeugs ab, erläuterte Stipsits. Aber die Polizei könne ihren Teil beitragen, die Zahl der Verkehrstoten zu senken, indem man versuche, die Zahl der Unfälle zu reduzieren.
Dazu soll die Kontrolldichte auf Schnellstraßen und Autobahnen beibehalten, auf Freilandstraßen und im Ortsgebiet aber verstärkt werden. „Wir wollen das Geschwindigkeitsniveau in den Ortsgebieten generell senken, Autofahrer halten sich oft nicht an die 50 km/h“, sagte der Chef von 130 Verkehrspolizisten. Und es gibt weiter die via Medien angekündigten Planquadrate. Heuer sind unter anderem 264 Schwerpunktaktionen gegen das Telefonieren am Steuer geplant und demnächst „verstärkte Kontrollen im Fasching“. Stipsits: „Man wird uns sehen“.
Reagiert hat auch die Asfinag auf die vier Toten auf der S 31 bei Weppersdorf. Der ursprünglich von Mattersburg bis Weppersdorf geplante „Sicherheitsausbau“ samt Mitteltrennwand aus Beton, soll nun von „Weppersdorf bis Oberpullendorf Nord“ fortgeführt werden, erfuhr der KURIER von der Autobahngesellschaft. Für die „einstreifigen Bereiche von Oberpullendorf Nord bis Süd und den Zubringer Stoob“ sei eine „Bestandsoptimierung“ geplant. Kosten und Zeitplan fehlen noch.
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