Tiersitter: Die Helden des Sommers müssen früh gebucht werden

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Wer für sein Haustier während des Urlaubs eine liebevolle Betreuung sucht, sollte frühzeitig einen Platz reservieren – am besten bis zu einem Jahr im Voraus. Was es dabei noch zu beachten gilt.

Von Johanna Worel

Wer geht Gassi mit dem Hund, wenn Frauchen sich am Strand bräunt? Wer füttert die Katze, wenn die Familie auf dem Mittelmeer segeln ist? Wer zeigt den Haustieren Liebe und Zuneigung, wenn die Besitzer im Urlaub sind? 

Tiersitter sind die Helden des Sommers. Urlaubszeit bedeutet für sie: volle Kalender, kaum Pausen und große Verantwortung.

Im Burgenland bieten derzeit 171 registrierte Tierbetreuer ihre Dienste an. Zusätzlich zu den registrierten Unternehmen stellen sich auch Privatpersonen zur Verfügung. Wer eine Betreuung für seinen vierbeinigen Liebling in Anspruch nehmen möchte, muss sich jedoch frühzeitig melden. Vor allem Familien, die mehrere Tiere oder Tiere mit besonderen Anforderungen besitzen, sollten sich bis zu einem Jahr im Voraus um eine Unterkunft kümmern.

120 Prozent ausgelastet

Elisabeth Wimmer leitet die Tierbetreuung „Pudelwohl“ in Donnerskirchen. „Ich bin eigentlich immer ausgelastet, aber im Sommer auf jeden Fall zu 120 Prozent“, so Wimmer auf die Frage, wie hoch der Ansturm zurzeit ist. Seit zwei Jahren schon hat sie einen Neukunden-Stopp.

Nur mehr Stammkunden können ihre Tiere bei Frau Wimmer abgeben. „Sie sind mittlerweile schon wie Familienmitglieder, fast wie eine Kindergartengruppe.“ Wimmer besitzt selbst 13 Hunde. Daher sei es für sie essenziell, dass ihre tierischen Gäste mit ihren eigenen Hunden gut auskommen: „Wenn’s nicht passt, dann passt’s nicht und ich kann das Tier nicht aufnehmen.“

Was ebenfalls eine Rolle spielt: „Die Trennung vom Besitzer und der Umgebungswechsel sind für viele Vierbeiner mit Stress verbunden“, erklärt Norbert Ziegler, Berufsgruppensprecher der Tierbetreuer in der Wirtschaftskammer Burgenland. Daher verlangen Betreuungsstellen meist Schnuppertermine, um die soziale Verträglichkeit und den Charakter der Tiere einschätzen zu können.

Ebenfalls nicht vergessen sollte man, dem Tierbetreuer alle relevanten Infos über den Gesundheitszustand des Vierbeiners mitzuteilen. Cornelia Mathieu, die die „Tierbetreuung Nelia“ in Eisenstadt leitet, weiß, welche Informationen relevant sind: etwa die Fütterungszeiten, die benötigten Medikamente und auch die Kontaktdaten des Tierarztes.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach Tierbetreuern ist jedenfalls gestiegen: Unter anderem auch, weil während der Pandemie mehr Haustiere angeschafft wurden. Das kann Elisabeth Wimmer aus ihrer Erfahrung bestätigen: „Seit Corona rufen auf jeden Fall mehr Leute bei mir an. “

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