Streit um Bezahlung der Künstler bei den Seefestspielen Mörbisch

Streit um Bezahlung der Künstler bei den Seefestspielen Mörbisch
Zusatzvorstellungen sollen nicht entsprechend bezahlt worden sein. Festspieldirektor Posteiner dementiert.

Bei den Seefestspielen Mörbisch ist ein neuer Streit entbrannt. Nach dem Konflikt zwischen dem noch amtierenden künstlerischen Direktor Peter Edelmann und dem neu bestellten Generalintendanten Alfons Haider geht es nun um die Verträge des Ensembles. Einige Künstler kündigten am Donnerstag rechtliche Schritte an, weil sie aus ihrer Sicht für Zusatzvorstellungen nicht entsprechend bezahlt werden. 

Rechtliche Schritte angedroht

Opernsänger Paul Schweinester etwa, in der „West Side Story“ in der Hauptrolle des Tony zu sehen, sprach von „erheblichen Kontroversen“ bei den Vertragsverhandlungen bezüglich der Kompensationszahlungen für die abgesagten Vorstellungen im Sommer 2020 und der laufenden Saison 2021. Die Seefestspiele hätten die Zusatzvorstellungen nicht fristgerecht angesetzt und würden sich nun „weigern“, dafür die von den Künstlern eingeforderten Honorare zu bezahlen.

Schweinester kritisierte außerdem, dass die Seefestspiele erst am Donnerstagmorgen, eine Woche nach der ersten Zusatzvorstellung, einen Kompromissvorschlag gemacht hätten, der aber „nicht anzunehmend“ sei. Um Schauspieler Heinz-Arthur Boltuch habe sich deshalb eine Gruppe gebildet, die „den gerichtlichen Weg“ gehen will, „da hier Rechte mit Füßen getreten wurden und werden“, so Schweinester.

"Schlicht falsch"

Festspieldirektor Dietmar Posteiner dementiert vehement. „Die Behauptung, sie bekommen etwas nicht bezahlt, ist schlicht falsch“, sagte er. 18 Vorstellungen gehen laut Posteiner über die Bühne, 18 würden auch bezahlt. „Von einer Minderbezahlung kann keine Rede sein“, betonte der Festspieldirektor. „Wir halten zu 100 Prozent die Verträge ein.“ Es gehe hier lediglich um einen Vertragspassus, der von einigen Künstlern anders interpretiert werde als vom Veranstalter.

Mitglieder des Ensembles seien der Ansicht, dass die Zusatzvorstellungen „ein bisschen zu spät angesetzt“ worden seien. Die Künstler müssten sich laut Vertrag für Zusatztermine bereithalten, diese könne man immer erst dann planen, wenn klar sei, ob sie benötigt werden.

Anwälte eingeschaltet

Der Anwalt der Seefestspiele und jener der Gruppe an Künstlern seien bereits in Kontakt. „Sie werden sich das nach der Saison in Ruhe anschauen“, sagte Posteiner.

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