Schwarzarbeit-Affäre: Gemeindekassier abberufen

Die Schwarzarbeit-Affäre stand am Montag auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung in Deutschkreutz. Es geht um einen Aushilfskoch im Kindergarten, der nicht korrekt angemeldet worden sei. Bürgermeister Andreas Kacsits (ÖVP) bestätigte die Vorwürfe, die Amtsleiterin übernahm die Verantwortung und erstattete Selbstanzeige.
Im Gemeinderat folgte nun die politische Aufarbeitung: Laut Kacsits wurden die betroffenen Tage nachgemeldet, die Lohnverrechnung nachgeholt und die Abläufe in der Verwaltung neu strukturiert. Zudem sei die Amtsleiterin vom Dienst freigestellt worden. Wie es mit ihr weitergeht, ist offen: Man wolle den Gebarungsprüfungsbericht des Landes abwarten, so der Bürgermeister.

Bürgermeister Andreas Kacsits verspricht Aufarbeitung.
Auch im Gemeinderat wurden personelle Konsequenzen gezogen. Die ÖVP forderte die Abberufung des SPÖ-Gemeindekassiers, da dieser seiner Kontrollfunktion nicht nachgekommen sei. Er habe vermutete Missstände nicht dem Prüfungsausschuss gemeldet, wie es die Gemeindehaushaltsordnung vorsieht. „Der Gemeinderat hat deshalb dem amtierenden Gemeindekassier mit breiter Mehrheit das Vertrauen entzogen und ihn abberufen“, erklärte ÖVP-Gemeindeparteiobfrau Eva Heidenreich nach der Sitzung.
Kontroverser SPÖ-Antrag
Kontrovers diskutiert wurde ein Antrag der SPÖ auf Auflösung des Gemeinderats. Dieser erhielt mit sieben von 25 Stimmen keine Mehrheit, auch zwei SPÖ-Mandatare stimmten dagegen. „In einer Situation wie jetzt einen solchen Antrag einzubringen ist verantwortungslos und ein transparenter Versuch, die aktuelle Lage auszunutzen, um die Mehrheitsverhältnisse zugunsten der SPÖ zu verändern“, sagte Heidenreich.
Die ÖVP kündigte an, weiterhin auf eine vollständige Aufarbeitung zu setzen. Heidenreich betonte: „Wir stehen für Offenheit, Konsequenz und klare Strukturen in der Gemeindeverwaltung.“
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