Klopfzeichen retteten wohl Migranten: Darunter auch 10 Monate altes Baby

Klopfzeichen retteten wohl Migranten: Darunter auch 10 Monate altes Baby
46 Migranten aus Syrien und der Türkei wurden im Burgenland aus einem Klein-Lkw befreit. Darunter auch 14 Kinder.

Stundenlang sollen sie in einem Sprinter eingepfercht gewesen sein. Stundenlang ohne Wasser, Essen und mit immer weniger Luft. Bis sie von der österreichischen Polizei am Grenzübergang Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) schließlich befreit wurden. Einen entsprechenden Bericht der Kronenzeitung bestätigte am Sonntag die Landespolizeidirektion Burgenland.

Kaum Luft im Kastenwagen

Die meisten der 24 Männer, acht Frauen und 14 Kinder - das jüngste laut KURIER-Recherchen, ein gerade einmal zehn Monate altes Mädchen aus der Türkei -  waren nach qualvollen Stunden völlig erschöpft, als der Kastenwagen am Sonntag gegen 2.00 Uhr von Polizisten angehalten wurde. "Die Beamten haben Klopfzeichen aus dem Inneren des Fahrzeugs vernommen und nachgeschaut", erklärt ein Polizeisprecher im KURIER-Gespräch.

➤ Erst vor zwei Wochen stoppte die LPD Burgenland einen Schlepper mit Schüssen

 

Klopfzeichen retteten wohl Migranten: Darunter auch 10 Monate altes Baby

Als die Beamten die Türen des Sprinter öffneten, sollen ihnen die Passagiere regelrecht entgegengefallen sein. Offenbar dürfte die Luft im Transporter bereits knapp gewesen sein. Alle 46 Personen wurden erstversorgt und in die Erstaufnahmestelle der Polizei gebracht. Sie stellten Asylanträge.

Schlepper aus Moldau

Bei dem mutmaßlichen Schlepper handelt es sich um einen 33-Jährigen aus Moldau. Er wurde verhaftet. Die Ermittlungen dauern an.

Laut dem Bundeskriminalamt verläuft  die Hauptroute der derzeit in Richtung Zentraleuropa operierenden Schlepperorganisationen nach wie vor über Ungarn und Serbien.

Kontrolldruck führt zu Ausweichstrecken

Wenngleich die Aufgriffszahlen in Österreich stark rückläufig sind, ist der Migrationsdruck auf der Balkanroute laut Experten weiterhin sehr hoch. Dies ist der Nährboden, auf dem die Schleppernetzwerke operieren. Die Schlepper versuchen sich an die in den jeweiligen Ländern existierenden Gegebenheiten anzupassen. Wird der Kontrolldruck an bestimmten Stellen erhöht, versuchen Schlepper Wege zu finden, um diesen Kontrollen zu entgehen.

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