Sagartz will nach Europa, Darabos auf Friedensburg
Seit Monaten wird Christian Sagartz als Spitzenkandidat der ÖVP Burgenland für die Europa-Wahl im Mai gehandelt. Heute soll die Personalie offiziell bestätigt werden. Der Pöttschinger, der gestern seinen 38. Geburtstag feierte, steht vor einer historischen Mission: Die burgenländische ÖVP möchte nach einem knappen Vierteljahrhundert wieder einen Vertreter ins EU-Parlament entsenden (der Oberwarter Milan Linzer war 1995 bis 1996 der bis dato einzige). Möglich werden soll das durch maximale Mobilisierung, denn über die Mandatszuteilung entscheidet bei der ÖVP allein die Anzahl der Vorzugsstimmen. Bei der letzten EU-Wahl 2014 erreichte die ÖVP bundesweit fünf Mandate, ebenso wie die SPÖ, die FPÖ kam auf vier. Bei Rot (Christian Dax) und Blau (Josef Graf) stehen die EU-Kandidaten schon länger fest.
Sagartz ist trotz seiner Jugend ein Polit-Profi; schon mit 24 wurde er erstmals in den Landtag gewählt, von 2007 bis 2015 war er Landesgeschäftsführer, seither Klubchef der ÖVP. Das soll er auch bleiben, wenn er nicht ins EU-Parlament kommt.
Aus der Politik geht demnächst Soziallandesrat Norbert Darabos (54), Anfang Februar wird sein Nachfolger Heinrich Dorner präsentiert. Der frühere Bundesgeschäftsführer Darabos, der seiner SPÖ eine Landtags-, eine Bundespräsidenten- und eine Nationalratswahl gewonnen hat, wird „zu 99 Prozent“ ins Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) auf Burg Schlaining wechseln und dort Präsident Peter Kostelka ablösen, heißt es. Der Ex-Verteidigungsminister und studierte Historiker und Politikwissenschaftler Darabos tritt damit in die Fußstapfen von ÖSFK-Gründer Gerald Mader. Der Kulturlandesrat hatte sich in den 1980-er Jahren mit dem damaligen Landeshauptmann Theodor Kery überworfen und begann ein ganz neues Leben – aber das ist Historie.
Kommentare