Pucher: "Es hat nie wer gefragt, woher das Geld kommt"

Pucher: "Es hat nie wer gefragt, woher das Geld kommt"
40 Millionen Euro an den SVM und dass er zu stolz war, Konkurs anzumelden, haben die Bank in den Ruin getrieben, sagt der Ex-Commerzialbankank-Chef. Auch seine Töchter haben 800.000 Euro verloren

In groben Zügen ist das "Geschäftsmodell" des langjährigen Commerzialbank-Vorstands Martin Pucher schon bekannt. Aber eine Einvernahme des der Bilanzfälschung verdächtigen Bankers vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) vom 30. Juli, das dem KURIER vorliegt, legt die Details der jahrelangen Malversationen offen.

"Ich bin am Ende", sagte der 64-jährige, von zwei Schlaganfällen gezeichnete Pucher, am Schluss seiner Vernehmung. Davor hatte er der Ermittlungsbehörde seine Sicht auf die vergangenen Jahrzehnte geschildert.

Seit 1992 habe er "rund 40 Millionen Euro unrechtmäßig entnommen", das Geld sei "zur Gänze an den SVM geflossen" gab Pucher zu Protokoll. Das heißt, die Malversationen haben schon in seiner Zeit bei Raiffeisen begonnen, denn erst Mitte der 1990-er Jahre trennte sich der gebürtige Mattersburger im Streit von Raiffeisen und gründete die Commerzialbank. Aber auch vor 1992 könnte es schon Tricksereien gegeben haben, räumte Pucher ein, "höchstens einzelne Fake-Kredite". 

Die Fake-Kredite hätten all die Jahre verschleiert, dass Pucher ihm persönlich bekannte Unternehmer aus der Region "durch Bargeldübergaben begünstigt" habe. Die Unternehmer, darunter ein Zimmermann und ein Maler, hätten mit dem Geld "ihre notleidenden Betriebe" finanzieren können, erläuterte Pucher.

Beim SVM habe all die Jahre "nie wer gefragt, woher das Geld kommt". Ein Steuerberater, den Pucher ebenfalls namentlich nennt, "müsste es wohl erkannt haben", so die Mutmaßung des gefallenen Bank-Chefs. 

 

 

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