Kinder als Druckmittel: Mann soll Gattin zum Sex gezwungen haben

Der Angeklagte im Gerichtssaal 6 in Eisenstadt
Mann wurde in Eisenstadt zu 14 Monaten unbedingter Haft verurteilt, seine Verteidigerin legte volle Berufung ein.

Ein heikles Thema wurde am Freitagvormittag  in Eisenstadt verhandelt. Ein Südburgenländer soll seiner Frau von 2019 bis 2021 damit gedroht haben, die Obsorge der Kinder zu vernachlässigen, wenn sie nicht mit ihm Sex habe.

Außerdem soll er eines der Kinder zu einer Lüge beeinflusst haben: Nämlich dass in Wahrheit die Mutter ihre Sprösslinge schlage. 
Die Vorwürfe gegen die Gattin des Mannes wurden bereits in einer früheren Verhandlung eingestellt.

„Als sie bei der Polizei ausgesagt hat, wurde zum Gegenschlag ausgeholt. Das ist ein klassisches Muster und passiert leider häufig“, erklärte die Privatbeteiligtenvertreterin der Mutter.

„Ich bin Christ“

Die Verteidigerin des Angeklagten entgegnete, dass der Mann sich stets um seine Frau gekümmert und ihr sogar einen Job verschafft habe. Der Südburgenländer selbst ist sich keiner Schuld bewusst: „Man schmeißt Klopapier auf mein Auto, weil es heißt, ich bin ein Vergewaltiger. Ich habe nie etwas getan, ich bin Christ.“

Richterin Doris Halper-Praunias und das Landesgericht sprachen den Mann – nicht rechtskräftig –  in den Punkten sexueller Missbrauch und Zeugenbeeinflussung schuldig. Zum Vorwurf der beharrlichen Verfolgung gab es einen Freispruch.

Der Südburgenländer bekam eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten, mit einer Probezeit von drei Jahren. Seine Verteidigerin legte Berufung wegen Nichtigkeit, Schuld und Strafe an. Direkt im Anschluss an die Verhandlung meinte der Mann in Richtung der anwesenden Journalisten: „Als schwarzer Mann hat man hier keine Rechte.“

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